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Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

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104<br />

Für Europa sind die südeuropäischen <strong>und</strong> insbesondere die nordafrikanischen Sonnengebiete diesseits des<br />

32. Breitengrads von der Entfernung her <strong>zu</strong>nächst die interessantesten. Hier kann Sonnenenergie in großem<br />

Stil gewonnen werden, ohne dass wesentliche ökologische Schadwirkungen <strong>zu</strong> erwarten sind. Auch kann<br />

konkurrierende Flächennut<strong>zu</strong>ng keinen vergleichbaren wirtschaftlichen Ertrag abwerfen. Weltweit gibt es für<br />

CSP jedoch auch noch viele andere attraktive Gebiete, <strong>zu</strong> denen u. a. der Nahe Osten, Bereiche von China<br />

<strong>und</strong> Indien, Australien <strong>und</strong> die Wüstengebiete in den südlichen USA gehören. CSP kann in Zukunft einen<br />

wesentlichen Anteil der Stromversorgung der genannten Standortregionen decken. Damit ist CSP ein<br />

ausserordentlich viel versprechendes Gebiet für die deutsche Industrie, die gegenwärtig eine führende Rolle<br />

auf diesem Gebiet einnimmt.<br />

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Aber auch für die deutsche (<strong>und</strong> noch mehr die europäische) Stromversorgung kann CSP in südlichen<br />

Breiten eine langfristig wesentliche Rolle spielen. Auf der technischen Seite erfordert dies neben der Lösung<br />

vieler Probleme im Bereich des eigentlichen Kraftwerks ein geeignetes Übertragungsnetz von den Erzeugungsregionen<br />

in Südeuropa oder Nordafrika nach Deutschland. Für die Übertragung der elektrischen Energie<br />

über große Strecken scheiden konventionelle Drehstromnetze wegen <strong>zu</strong> hoher Verluste aus, stattdessen<br />

muss Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) genutzt werden. Bezogen auf ca. 3.000-4.000 km<br />

Leitungslänge 43 bis nach Deutschland müssen dabei ca. 20% Verluste eingerechnet 44 <strong>und</strong> Investitionskosten<br />

im Bereich von ca. 300-500 €/kW (entsprechend ca. 10% der Kraftwerksinvestition) aufgebracht werden 45 .<br />

Beim Vergleich mit anderen Erzeugungsarten elektrischer Energie, z.B. Geothermie, (sauberen) fossilen<br />

Kraftwerken oder Kernenergie, muss berücksichtigt werden, dass bei Solarthermie die Speicherung der<br />

Wärmeenergie erforderlich ist, um einen bedarfsangepaßten Tag-Nacht-Gang <strong>zu</strong> erhalten. Lösungen für<br />

Speichersysteme in der erforderlichen Größenordnung sind vorgeschlagen worden 46 , allerdings existiert<br />

noch keine Erfahrung, um deren praktisches Potenzial <strong>zu</strong> bewerten. Es geht gr<strong>und</strong>sätzlich nicht um Strom-,<br />

sondern um Wärmespeicherung über St<strong>und</strong>en (bis max. 15 St<strong>und</strong>en, um die Nacht <strong>zu</strong> überbrücken); die<br />

43<br />

Für die Aachen-Algerien-Leitung ist eine Länge von 3117 km projektiert, davon 18 km als Seekabel an der Meerenge von Gibraltar.<br />

Die Trasse von (Süd-)Libyen nach Mailand kommt auf 3.108 km, davon 373 km Seekabel. (Nach N. May, Ökobilanz eines<br />

Solarstromtransfers von Nordafrika nach Europa. Inst. f. Geoökologie, TU Braunschweig, 2005)<br />

44<br />

Die Verluste einer Doppel-Bipolarleitung werden bei 800 kV mit 2,5-3,7% pro 1.000 km angegeben (Quelle: May, TU Braunschweig<br />

a.a.O.). Hin<strong>zu</strong> kommen neben geringen stromunabhängigen Verlusten Gleich- <strong>und</strong> Wechselrichterverluste.<br />

45<br />

Die Kosten liegen bei ca. 300-500 Mio € je 1000 km plus Kosten von 350 Mio € pro Station für 5 GW Übertragungsleistung. (Nach N.<br />

May, a.a.O.)<br />

46<br />

Salzschmelzen <strong>und</strong> andere Phasenübergangsmedien sowie einfache, preiswerte Speicher aus Beton- oder Schüttmaterial (Kies) sind<br />

einige gegenwärtig in Erprobung befindliche Systeme.

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