27.11.2012 Aufrufe

Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.1 Einleitung<br />

35<br />

I.3 Transport – Elektromobilität<br />

Mobilität ist für die meisten Menschen ein äußerst erstrebenswertes Gut. Entsprechend hat die Verkehrsleistung<br />

im Personenverkehr <strong>zu</strong> Land 1 in den letzten Jahren in den industrialisierten Ländern stark<br />

<strong>zu</strong>genommen, nähert sich allerdings jetzt vielfach <strong>einem</strong> Sättigungswert 2 . In Ländern wie China <strong>und</strong> Indien<br />

dagegen ist die Motorisierung erst am Anfang einer rasant ansteigenden Entwicklung 3 .<br />

Schon heute entfallen weltweit auf den gesamten Verkehr fast 20% der energiebedingten Treibhausgas<br />

(THG)-Emissionen [4] <strong>und</strong> 24% der CO2-Emissionen [5]. In der EU sind 71% des Gesamtverkehrs (<strong>und</strong><br />

sogar rd. 97% des Straßenverkehrs) vom Mineralöl abhängig <strong>und</strong> für rd. 20% des Gesamt-CO2-Aufkommens<br />

verantwortlich [6].<br />

Es ist daher eine bestechende Idee, diese schädlichen Auswirkungen des Verkehrs dadurch <strong>zu</strong> vermeiden,<br />

dass man ihn elektrifiziert, Schlagwort „Elektromobilität“ 4 . Der Ersatz der „Ressource Öl“ durch die neue<br />

„Ressource Strom“ beseitigt dann nicht nur die Abhängigkeit vom Öl, sondern vermeidet gleichzeitig das<br />

schädliche Kohlendioxid, vorausgesetzt der Strom kommt aus CO2-freien Quellen. Die Vorteile einer<br />

Elektrifizierung des Verkehrs liegen also sowohl auf ökologischem (Reduzierung der Kohlendioxid- <strong>und</strong><br />

Schadstoffemissionen), als auch auf ökonomischem (Ölpreissteigerung, Ölverknappung) <strong>und</strong> politischem<br />

(weniger Abhängigkeit von Ölimporten, beschleunigte Einführung von erneuerbaren Energieträgern) Gebiet.<br />

Entsprechend ist das Elektroauto <strong>zu</strong> <strong>einem</strong> heißen Thema in der öffentlichen <strong>und</strong> politischen Diskussion<br />

geworden. Haupttreiber für das große Interesse am Batterie-Elektroantrieb sind dabei sein hoher Wirkungsgrad<br />

(typischer Fahrzeugwirkungsgrad von 70 bis 80%, verglichen mit 20 bis 28% beim Verbrennungsmotor<br />

<strong>und</strong> 40 bis 50% beim Brennstoffzellen-Elektroantrieb [7]) <strong>und</strong> die Aussicht, die Batterien einmal mit CO2freiem<br />

Strom betreiben <strong>zu</strong> können. Letzteres führt <strong>zu</strong>r engen gedanklichen Verbindung von „Elektromobilität“<br />

mit „Erneuerbaren Energien“. Die gleiche Assoziation ergibt sich aus der Zukunftsvision, Elektroautos in<br />

<strong>einem</strong> „intelligenten“ Netz als Speicher für das fluktuierende Angebot „Erneuerbarer Energien“ aus Wind <strong>und</strong><br />

Sonne ein<strong>zu</strong>setzen (vgl. Abschnitt 3.3-b).<br />

Abbildung 1 zeigt die sehr niedrigen CO2- <strong>und</strong> Schadstoff-(NOx)-Emissionen <strong>zu</strong>künftiger Elektrofahrzeuge im<br />

Vergleich <strong>zu</strong> den Emissionen heutiger „konventioneller“ Benzin- <strong>und</strong> Dieselfahrzeuge.<br />

Der langfristig angestrebte Ersatz aller Benzin- <strong>und</strong> Dieselfahrzeuge durch Elektroautos ist Teil einer<br />

weltweiten Strategie <strong>zu</strong>r Begren<strong>zu</strong>ng der klimaschädlichen THG-Emissionen. Ob Elektrofahrzeuge diese<br />

Erwartungen werden erfüllen können <strong>und</strong> wie langwierig der Weg dorthin sein wird, ist vor allem eine<br />

wirtschaftlich-technische Frage, nämlich ob <strong>und</strong> bis wann geeignete Batterien entwickelt werden können.<br />

Geeignete politische Rahmenbedingungen sind dabei eine notwendige Vorausset<strong>zu</strong>ng aber keine Garantie<br />

für den Erfolg. Die B<strong>und</strong>esregierung hat die große strategische Bedeutung der Elektromobilität erkannt <strong>und</strong><br />

sich mit dem „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ vom August 2009 [8] auf diesem Gebiet sehr<br />

ehrgeizige Ziele gesetzt: Sie möchte die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, die Marktvorbereitung <strong>und</strong> die<br />

1<br />

Der Flugverkehr wird hier nicht behandelt. Die von ihm verursachten Emissionen machen derzeit 3 – 4% der gesamten THG-<br />

Emissionen aus, könnten aber laut IPCC bis <strong>zu</strong>m Jahr 2050 infolge des anwachsenden Flugaufkommens auf 15% ansteigen [1].<br />

2<br />

In Deutschland <strong>zu</strong>m Beispiel <strong>einem</strong> Sättigungswert von ca. 45 Mill. Personenkraftwagen [2].<br />

3<br />

Bis <strong>zu</strong>m Jahr 2030 werden allein in Indien <strong>und</strong> China ca. 115 bzw. 210 Mill. <strong>zu</strong>sätzliche Fahrzeuge erwartet [3].<br />

4<br />

Elektromobilität soll, in Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen, einen bedeutenden Beitrag <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der Klimaschutzziele<br />

der B<strong>und</strong>esregierung (BR) leisten <strong>und</strong> ist entsprechend im „Integrierten Energie- <strong>und</strong> Klimaprogramm (IEKP)“ der BR verankert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!