Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Im zweiten Schritt wird der spezifische Primärenergieverbrauch in Abhängigkeit vom Bereitstellungsnut<strong>zu</strong>ngsgrad<br />
der Endenergie (elektrische Energie bzw. Diesel) ermittelt. Für das EF erhält man dann mit<br />
<strong>einem</strong> Gesamtnut<strong>zu</strong>ngsgrad der Strombereitstellung von 35% (erfasst die Verluste im Kraftwerkspark <strong>und</strong><br />
den Übertragungsnetzen) einen spezifischen Primärenergiebedarf von rd. 43 kWh/100 km, beim Diesel-Pkw<br />
dagegen dank des höheren Gesamtnut<strong>zu</strong>ngsgrads von 88% (berücksichtigt Verluste in Raffinerien <strong>und</strong> im<br />
Tankstellennetz) einen Primärenergiebedarf von rd. 55 kWh/100 km (Tab. 2, Zeile 5).<br />
Berücksichtigt man <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong>m oben genannten spezifischen Primärenergieverbrauch noch den für die<br />
Herstellung des Fahrzeugs benötigten „Kumulierten Energieaufwand“ (hier 100 GJ für den Diesel-Pkw <strong>und</strong><br />
180 GJ für das EF, letzteres unter Berücksichtigung eines Batterieaustausches während der Fahrzeugnut<strong>zu</strong>ng)<br />
<strong>und</strong> bezieht ihn auf die Lebensdauer des Fahrzeugs (hier 120.000 km angenommen), so<br />
verschwindet der ursprüngliche, auf dem günstigen Antriebswirkungsgrad basierende Vorteil des EF<br />
gegenüber dem Diesel-Pkw: Der spezifische Gesamtenergieaufwand steigt beim EF auf rd. 85 kWh/100 km,<br />
während er beim Diesel-Pkw knapp darunter bei 79 kWh/100 km liegt (Tab. 2, Zeile 7).<br />
Die rein quantitative Betrachtung des Energieaufwands allein wird der Sache natürlich nicht gerecht, da die<br />
Qualität der aufgewendeten Primärenergie – CO2-armer Energie-Mix oder Mineralölprodukte – eine ebenso<br />
große oder eventuell sogar noch größere Rolle spielt.<br />
Potenzial <strong>zu</strong>r CO2-Reduktion<br />
Elektromobilität eröffnet für die Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehrssektor eine ganz neue Dimension<br />
(vgl. Abb. 1): Während weitere „konventionelle“ Maßnahmen <strong>zu</strong>r Senkung des Energieverbrauchs <strong>und</strong> damit<br />
des CO2-Ausstoßes <strong>zu</strong>nehmend größere Anstrengungen erfordern, erlaubt die Elektrifizierung des Antriebs,<br />
bei geeigneter Wahl der Primärenergiequellen, mit <strong>einem</strong> Schlag eine CO2-arme Abwicklung des Verkehrs.<br />
Der CO2-Eintrag, mit dem ein Elektroauto die Umwelt belastet, ergibt sich als Produkt seines spezifischen<br />
Endenergieverbrauchs (in kWh/100 km) <strong>und</strong> der spezifischen CO2-Emission (in gCO2/ kWh), die beim<br />
vorgegebenen Energie-Mix bei der Erzeugung einer Kilowattst<strong>und</strong>e Strom entsteht. Er hängt also im<br />
Wesentlichen vom Energie-Mix ab, mit dem der Strom <strong>zu</strong>m Laden der Batterie erzeugt wird. Nehmen wir als<br />
Beispiel ein Elektrofahrzeug der Mittelklasse mit <strong>einem</strong> Verbrauch von 20 kWh/100km <strong>und</strong> laden es mit<br />
Strom aus dem heutigen deutschen Energie-Mix (ca. 600 gCO2/kWh) auf, so würde der strombedingte CO2-<br />
Eintrag 120 gCO2/km betragen.<br />
Umgekehrt können Elektrofahrzeuge in Ländern mit <strong>einem</strong> weitgehend CO2-freien Strom-Mix, wie in<br />
Frankreich (80% Strom aus Kernenergie) oder der Schweiz (95% Strom aus Wasserkraft u. Kernenergie),<br />
praktisch „über Nacht“, also ohne weitere Entwicklungen, wesentlich weniger CO2 produzieren als es dem<br />
durchschnittlichen Flottenverbrauch von Benzin- <strong>und</strong> Dieselautos entspricht. Zum Beispiel würde das oben<br />
beschriebene Elektrofahrzeug in Frankreich nur ca. 8 gCO2/km produzieren [17], also eine Größenordnung<br />
weniger als in Deutschland. Für die gesamte EU beträgt der CO2-Eintrag eines Elektrofahrzeugs derzeit im<br />
Mittel 76 gCO2/km [17] <strong>und</strong> dieser Wert soll in den nächsten Jahren etwa halbiert werden.<br />
3.3–b Zusätzlicher Strombedarf <strong>und</strong> Lastmanagement<br />
Zusätzlicher Strombedarf<br />
Wie bereits erwähnt, hat die B<strong>und</strong>esregierung ambitionierte Ziele für die Markteinführung von Elektroautos<br />
festgelegt: Auf den Straßen Deutschlands sollen bis <strong>zu</strong>m Jahr 2020 etwa eine Million Elektrofahrzeuge