Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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49<br />
Abb. 2: CO2-Reduzierung von Steinkohlekraftwerken durch Steigerung des Wirkungsgrades [2]<br />
Die CO2-Emissionen reduzieren sich entsprechend von derzeit ca. 1120 gCO2/kWh (Welt) bzw. 880 gCO2/kWh<br />
(EU, D) auf 740 gCO2/kWh bei Neubauten mit heutiger Technik <strong>und</strong> in einigen Jahren auf 670 gCO2/kWh<br />
(mit 700°C-Technik). Letzteres entspricht zwar einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40% gegenüber dem<br />
derzeitigen globalen Durchschnittswert, ist aber längerfristig immer noch völlig inakzeptabel. Andererseits<br />
werden weitere Effizienzsteigerungen technologisch immer aufwendiger. Ein Durchbruch ist hier nur mit<br />
CCS-Technologie <strong>zu</strong> erzielen, allerdings auf Kosten eines beträchtlichen Wirkungsgradverlustes (7-12 Prozentpunkte),<br />
verb<strong>und</strong>en mit einer entsprechenden Erhöhung des Rohstoffverbrauchs, sowie mit erheblichen<br />
Zusatzkosten (s. Abschnitt 1.3–c).<br />
Die eben erwähnten Weiterentwicklungen konzentrieren sich bei Kohle befeuerten Dampfkraftwerken auf<br />
(vgl. da<strong>zu</strong> [9], Kap.3.3):<br />
• Werkstoffentwicklungen <strong>zu</strong>r Beherrschung höherer Dampf<strong>zu</strong>stände, <strong>und</strong><br />
• die weitere Optimierung einzelner Prozesse <strong>und</strong> Komponenten.<br />
Mit den angestrebten Verbesserungen sollten bei Kohle befeuerten Dampfkraftwerken bis <strong>zu</strong>m Jahr 2020<br />
Wirkungsgrade von ca. 53%, bei Erdgas befeuerten GuD-Kraftwerken sogar um 62% erreichbar sein.<br />
1.2–b Ersatz von Kohle durch Erdgas<br />
Beim Ersatz von Braunkohle durch Erdgas kann die spezifische CO2-Emission halbiert, beim Ersatz von<br />
Steinkohle kann sie immer noch um einen Faktor 1.7 reduziert werden. Es liegt deshalb nahe, Kohlekraftwerke<br />
durch Erdgas befeuerte GuD-Kraftwerke <strong>zu</strong> ersetzen, die außerdem hoch effizient (62%) sind <strong>und</strong><br />
sich leicht regeln lassen (Möglichkeit des Lastmanagements).<br />
Leider stehen diesen Vorteilen von Erdgas gewichtige Nachteile gegenüber, nämlich deutlich höhere<br />
Kosten 9 sowie die Abhängigkeit von Importen aus politisch instabilen Regionen mit den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Versorgungsrisiken. Dies hat da<strong>zu</strong> geführt, dass der Erdgasanteil am fossil erzeugten Strom in Deutschland<br />
weniger rasch <strong>zu</strong>genommen hat als vielfach erwartet wurde <strong>und</strong> bisher weit hinter dem <strong>zu</strong>rückbleibt, was<br />
von BMU [11]) <strong>und</strong> UBA [12] in ihren Szenarien der <strong>zu</strong>künftigen Energieversorgung angenommen <strong>und</strong><br />
gefordert wird 10 .<br />
9<br />
Nach McKinsey [10] entstehen im Jahr 2020 bei Ersatz von Steinkohle durch Erdgas Vermeidungskosten von knapp 30 /t CO2 <strong>und</strong><br />
bei Braunkohle von knapp 50 /t CO2.<br />
10<br />
Die „Leitstudie 2008“ [11] geht davon aus, dass der Erdgasanteil an der installierten Leistung fossiler Kraftwerke von 25% (20.4 GW)<br />
im Jahr 2005 auf 41% (25.6 GW) im Jahr 2020 gesteigert wird, was beim Zubau einen Erdgasanteil von 73% erfordern würde. In der<br />
Realität dagegen sind unter den geplanten fossilen Kraftwerken die Erdgas befeuerten (GUD-) Kraftwerke gegenüber den Braun- <strong>und</strong><br />
Steinkohlekraftwerken in der Minderheit [13].