Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen ...
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Derzeit beträgt die Förderung der Windkraft nach dem EEG etwa 3 Mrd. Euro pro Jahr (eingespeiste<br />
Strommenge in 2009 38 TWh, durchschnittliche Einspeisevergütung ca. 8 Cent/kWh), die auf den Stromk<strong>und</strong>en<br />
umgelegt werden.<br />
6.4 Bedarf der Windenergie an konventioneller Regel- <strong>und</strong> Reserveleistung<br />
Größtes Problem der Windenergie sind ihre großen zeitlichen Schwankungen, sowohl im Tages- als auch im<br />
Jahresverlauf. Die Schwierigkeit, das nie ganz genau vorhersehbare Energieangebot mit dem jeweiligen<br />
Strombedarf in Einklang <strong>zu</strong> bringen, wächst natürlich, je größer der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung<br />
ist. Schon heute, bei <strong>einem</strong> Windenergieanteil von gut 6%, ist die Grenze des derzeit technisch<br />
Möglichen gelegentlich überschritten, wie die Tatsache zeigt, dass es <strong>zu</strong> extrem windreichen St<strong>und</strong>en <strong>zu</strong><br />
Überschüssen in der Stromproduktion kommen kann, die <strong>zu</strong> negativen Strompreisen an der deutschen<br />
Strombörse führen.<br />
Um sich ein Gefühl für die beträchtlichen Anforderungen an Regel- <strong>und</strong> Reserveleistung, die mit dem<br />
Ausbau der Windenergie verb<strong>und</strong>en sind, <strong>zu</strong> verschaffen, ist es hilfreich, die Ergebnisse einer neuen Studie<br />
des Instituts für Energiewirtschaft <strong>und</strong> Rationelle Energieanwendung (IER), Universität Stuttgart [10], <strong>zu</strong><br />
betrachten, in der unter bestimmten vereinfachenden Annahmen 2 der „Leistungskredit“ der installierten<br />
Windanlagenkapazitäten berechnet wurde (s. Abb.2).<br />
Abb. 2: Windleistungskredit, abhängig von der installierten Windleistung (On- plus Offshore) <strong>und</strong> der Durchdringung, (die<br />
Zuordnung dieser Werte <strong>zu</strong> Jahreszahlen ist eine Annahme) [10].<br />
Als Leistungskredit bezeichnet man den Betrag an installierter konventioneller Leistung, der durch Einbindung<br />
von Windenergie substituiert werden kann, ohne das Zuverlässigkeitsniveau des Mischsystems gegenüber<br />
dem Zuverlässigkeitsniveau des konventionellen Ausgangssystems <strong>zu</strong> ändern. Er nimmt, verständlicher<br />
Weise, mit <strong>zu</strong>nehmender „Durchdringung“, das heißt dem Anteil der Energieerzeugung aus Windenergie an<br />
der Gesamtstromerzeugung, ab. Bei den Berechnungen des IER wurde von den im Jahr 2008 tatsächlich<br />
installierten Windanlagenkapazitäten ausgegangen <strong>und</strong> bis 2030 ein gemischter Zubau von Onshore- <strong>und</strong><br />
Offshore-Kapazitäten angenommen.<br />
Wie Abb.2 zeigt, ergeben die Rechnungen für 2010 einen Leistungskredit der installierten Windanlagenkapazitäten<br />
von knapp 10%, der dann bis 2030 mit <strong>zu</strong>nehmendem Windkraftausbau auf etwa 3% fällt<br />
2<br />
Keine Veränderung der Speichersituation <strong>und</strong> keine Verknüpfung mit geographisch weiter entfernten WEAs in Europa während des<br />
Betrachtungszeitraums, d.h. den nächsten 20 Jahren, u.a..