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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />

Morbus Crohn) oder in Form von Sakroileitis auf. Der Schweregrad<br />

der <strong>Arthritis</strong> steht dabei nicht unbedingt mit dem der Darmkrankheit<br />

in Zusammenhang. Eine Erkrankung der peripheren<br />

Gelenke tritt bei bis zu 20 % der Patienten mit IBD (besonders bei<br />

Morbus Crohn) auf. Bei der peripheren <strong>Arthritis</strong> können <strong>ein</strong> oder<br />

mehrere Gelenke betroffen s<strong>ein</strong>, und die Symptome wandern oft<br />

von <strong>ein</strong>em Gelenk zum anderen. Am häufigsten beteiligt sind Knie,<br />

Sprunggelenke und MTP-Gelenke. Der Schweregrad der <strong>Arthritis</strong><br />

korreliert bei diesen Fällen mit dem der Darmerkrankung. Die<br />

Entzündung der Gelenke ist normalerweise asymmetrisch. Sie hält<br />

nur über <strong>ein</strong>en kurzen Zeitraum (2<strong>–</strong>6 Wochen) an, kann danach<br />

zwar wiederkehren, verursacht aber k<strong>ein</strong>e permanente Deformität.<br />

Die Entwicklung <strong>ein</strong>er Chronizität tritt möglicherweise zusammen<br />

mit radiologisch sichtbaren, erosiven Läsionen auf. Periphere<br />

Enthesopathien sind nicht selten. Patienten mit IBD-<strong>Arthritis</strong> sind<br />

normalerweise seronegativ in Bezug auf den Rheumafaktor und<br />

entwickeln k<strong>ein</strong>e Rheumaknoten. Bei Colitis ulcerosa soll mit der<br />

operativen Entfernung des Dickdarms <strong>ein</strong>e heilende Wirkung auf<br />

die erkrankten peripheren Gelenke erzielt werden können.<br />

Eine akute Uveitis ist bei 3<strong>–</strong>11 % der Patienten festzustellen.<br />

Ebenfalls vorkommen können Eisenmangelanämie, Leukozytose,<br />

Thrombozytose sowie Erhöhung von BSG und CRP. Die Häufigkeit<br />

von HLA-B27 ist bei Patienten mit IBD vermehrt, insbesondere in<br />

Zusammenhang mit Spondylitis (60 %) und Sakroileitis (40 %).<br />

Ein Anteil von 50<strong>–</strong>80 % der Patienten mit Colitis ulcerosa<br />

ist positiv in Bezug auf p-ANCA, während 60 % der Patienten<br />

mit Morbus Crohn Antikörper gegen Saccharomyces cerevisiae<br />

(ASCA) besitzen. ASCA sind hoch krankheitsspezifisch, p-ANCA<br />

hingegen können auch bei <strong>ein</strong>er Reihe anderer Krankheitszustände<br />

nachgewiesen werden, z. B. bei bis zu 50 % der Patienten mit<br />

RA.<br />

Bei der Behandlung der IBD-<strong>Arthritis</strong> werden nicht-steroidale<br />

Antirheumatika (NSAIDs, siehe Kap. 1.4 „Therapie von RA“),<br />

wie Ibuprofen, Naproxen-Natrium oder Indometacin <strong>ein</strong>gesetzt.<br />

Alternativ werden Sulfasalazin und 5-Aminosalicylate oder<br />

Immunsuppressiva (z. B. Methotrexat) verwendet. Bei schweren<br />

Symptomen werden Kortikosteroide verschrieben. Der chimärische<br />

Antikörper Infliximab wurde von der FDA für die Behandlung<br />

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