Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />
SLE vorliegen. Bei RA leiden 18<strong>–</strong>30 % der Patienten unter dem<br />
sekundären Sjögren-Syndrom und dem damit verbundenen Sicca-<br />
Syndrom (Trockenheit von Mund und Augen). Beim sekundären<br />
Sjögren-Syndrom liegt die Häufigkeit von RF bei 85<strong>–</strong>90 %. Die<br />
gemischte Kryoglobulinämie kennzeichnet sich durch die Formierung<br />
von Rheumafaktoren mit Immunkomplexen, die bei Kälte als<br />
Präzipitate ausfallen. Diese Krankheit kann als idio pathische Entität<br />
vorliegen oder verbunden s<strong>ein</strong> mit Bindegewebeerkrankungen,<br />
lymphoproliferativen Störungen oder Infektionskrankheiten, insbesondere<br />
Hepatitis C.<br />
Aufgrund s<strong>ein</strong>er unzureichenden Sensitivität und der begrenzten<br />
Spezifität ist der RF-Test k<strong>ein</strong> taugliches Mittel für die<br />
Bestätigung oder den Ausschluss <strong>ein</strong>er rheumatoiden <strong>Arthritis</strong>.<br />
Er kann bei der Prognose (in Bezug auf den Schweregrad von<br />
Erosionen) von gewissem Nutzen s<strong>ein</strong> und wird als guter prädiktiver<br />
Marker für Patienten diskutiert, die <strong>ein</strong> erhöhtes Risiko<br />
der Entwicklung von ernsteren extraartikulären Manifestationen<br />
wie Vaskulitis, Augenentzündung und Rheumaknoten aufweisen.<br />
Mehrere Studien haben gezeigt, dass RA-Patienten mit erhöhtem<br />
IgA-RF <strong>ein</strong>e schwerere Erkrankung mit Knochenerosionen<br />
und extraartikulären Manifestationen entwickeln (siehe Kap. 2.6,<br />
„Prognosewert von RF und Anti-CCP-Antikörpern“).<br />
Es gibt Bemühungen, die Spezifität durch <strong>ein</strong>e kombinierte<br />
Analyse verschiedener Isotypen zu steigern. Dies ginge allerdings<br />
mit <strong>ein</strong>er geringeren Sensitivität <strong>ein</strong>her.<br />
Aus Tierversuchen ergaben sich Hinweise darauf, dass Rheumafaktoren<br />
<strong>ein</strong>e patho gene Rolle bei der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong><br />
spielen, z. B. durch<br />
Kom plementbindung<br />
von Immunkomplexen<br />
(<strong>ein</strong>schließlich derer,<br />
die Anti-Knorpel-<br />
Antikörper enthalten),<br />
durch Induktion der<br />
42<br />
Abb. 2.1: Struktur des IgM-<br />
Rheumafaktor-Moleküls