Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />
2.3 Was sind Anti-CCP-Antikörper?<br />
Heute wird angenommen, dass Anti-CCP-Antikörper (anti-CCP:<br />
anti-cyclic citrullinated peptide) dasselbe Antigen erkennen wie<br />
Antikörper gegen den perinukleären Faktor (APF), gegen Keratin<br />
(AKA) und gegen Filaggrin. Diese Antikörper wurden bereits vor<br />
den Anti-CCP-Antikörpern beschrieben.<br />
Als erster Antikörper dieser Gruppe wurde APF entdeckt und<br />
1964 von Nienhuis und Mandena beschrieben, als sie nach <strong>ein</strong>em<br />
neuen ANA-Substrat forschten. Als Nachweisverfahren dient<br />
die indirekte Immunfluoreszenz (IIF) auf Zellen der menschlichen<br />
Mundschleimhaut. Bei <strong>ein</strong>em positiven APF-Test ist <strong>ein</strong>e<br />
Komponente der den Zellkern umgebenden Keratohyalinkörnchen<br />
(zytoplasmatische Aggregate) markiert (siehe Abb. 2.2).<br />
Die klinische Sensitivität dieser Methode liegt für RA zwischen<br />
49 % und 91 %. Die Spezifität erreicht 73 % bis 99 % <strong>–</strong><br />
Werte also, die beträchtlich höher sind als beim Rheumafaktor.<br />
Die sehr geringe Inzidenz von APF innerhalb <strong>ein</strong>er „normalen“<br />
Kontrollpopulation wurde von verschiedenen Autoren nachgewiesen.<br />
Dennoch wurde die Bestimmung von APF nicht als Routineanalyse<br />
<strong>ein</strong>geführt. Es handelt sich um <strong>ein</strong> Verfahren der indirekten<br />
Immunfluoreszenz (IIF)<br />
an frisch isolierten Zellen<br />
der Mundschleimhaut. Dies<br />
ist <strong>ein</strong>e komplizierte, aufwändige<br />
Technik, die Spezialkenntnisse<br />
erfordert und<br />
deren Ergebnisse schwer zu<br />
interpretieren sind. Darüber<br />
Abb. 2.2: APF-Markierung bei<br />
Zellen der menschlichen Mundschleimhaut<br />
(Bild freundlicherweise<br />
zur Verfügung gestellt<br />
von Dr. Dr. Pierre Youinou, Centre<br />
Hospitalier Régional et Universitaire,<br />
Brest, Cedex, Frankreich)<br />
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