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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />

10 Fälle beschrieben, obwohl unter Berücksichtigung der dortigen<br />

Prävalenz der Krankheiten 10.617 Patienten mit RA und Gicht zu<br />

erwarten gewesen wären.<br />

Zur Behandlung von akuten Anfällen werden nicht-steroi dale<br />

Antirheumatika (NSAIDs, siehe Kap. 1.4 „Therapie von RA“)<br />

(z. B. Indometacin, Diclofenac oder Naproxen), Colchicin oder<br />

Kortikosteroide <strong>ein</strong>gesetzt. Als vorbeugende Maßnahmen werden<br />

niedrig dosiertes Colchicin oder NSAIDs angewandt, Risikofaktoren<br />

für Hyperurikämie (z. B. regelmäßiger Alkoholgenuss, purinreiche<br />

Nahrung, Fettleibigkeit) möglichst ausgeschaltet und bei<br />

Bedarf Urikosurica (zur Steigerung der Uratausscheidung) oder<br />

Urikostatika (zur Minderung der Uratsynthese) verabreicht.<br />

Konventionelle Unterscheidung zwischen Gicht und RA (ohne Berücksichtigung<br />

von Anti-CCP-Antikörpern)<br />

Der klassische Gichtanfall ist klinisch vergleichsweise leicht zu<br />

erkennen. Im Gegensatz zur RA äußert sich Gicht typischerweise<br />

mit plötzlichem Einsetzen und <strong>ein</strong>er akuten Entzündung <strong>ein</strong>es <strong>ein</strong>zelnen<br />

Gelenks, in den meisten Fällen der großen Zehe. Probleme<br />

bei der Differenzierung können jedoch andere Krankheitsbilder,<br />

wie beispielsweise polyartikuläre Gicht bereiten.<br />

Die Untersuchung der Synovialflüssigkeit ist <strong>ein</strong> hilfreiches<br />

Mittel bei der Unterscheidung zwischen Gicht und rheumatoider<br />

<strong>Arthritis</strong>: Bei Gicht werden zusätzlich zu <strong>ein</strong>em Entzündungsherd<br />

negativ doppelbrechende (anisotrope) Uratkristalle festgestellt,<br />

die von polymorphkernigen Leukozyten phagozytiert werden.<br />

Bei rheumatoider <strong>Arthritis</strong> sind nur die Entzündungszeichen<br />

(Leukozytenzahl: 2.000<strong>–</strong>75.000/µl Synovialflüssigkeit) vorhanden.<br />

Die Uratkonzentration im Serum ist bei Gichtpatienten erhöht.<br />

Dies ist allerdings k<strong>ein</strong> spezifisches Kriterium, da viele Menschen<br />

mit Hyperurikämie k<strong>ein</strong>e Gicht entwickeln.<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Abgrenzung von Gicht gegenüber<br />

der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> ist die Tatsache, dass die<br />

Gelenksymptome bei Gicht normalerweise intermittierend auftreten,<br />

während sie bei rheumatoider <strong>Arthritis</strong> in den meisten Fällen<br />

kontinuierlich präsent sind.<br />

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