Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />
hauptsächlich durch atrioventrikuläre Reizleitungsstörungen und<br />
Aorteninsuffizienz gekennzeichnet ist, kann bei 3<strong>–</strong>5 % der Patienten<br />
mit lang bestehender, schwerer Krankheit auftreten.<br />
Das Serum von Patienten mit Spondylitis ankylosans ist in<br />
Bezug auf den Rheumafaktor fast immer negativ. Die Erkrankten<br />
weisen erhöhte BSG- und CRP-Werte auf, die jedoch nicht in<br />
Zusammenhang mit der Krankheitsaktivität stehen. Die Inzidenz<br />
von HLA-B27 ist drastisch erhöht. Das MHC-Klasse-I-Molekül<br />
HLA-B27 (das von 6 verschiedenen Allelen codiert wird) ist<br />
bei 90<strong>–</strong>95 % der Patienten mit Spondylitis ankylosans festzustellen,<br />
im Gegensatz zu 4<strong>–</strong>13 % bei gesunden Kaukasiern. Die<br />
Prävalenz von HLA-B27 in der Allgem<strong>ein</strong>bevölkerung deutet auf<br />
beträchtliche geographische Unterschiede hin und bewegt sich<br />
zwischen 52,9 % in Papua-Neuguinea und 0 % in Guatemala und<br />
Afrika. Dies hat signifikante Auswirkungen auf das Vorkommen<br />
HLA-B27-relevanter Störungen. Mit Ausnahme von Patienten<br />
mit anderen seronegativen Spondylarthropathien (reaktive<br />
<strong>Arthritis</strong>, <strong>Arthritis</strong> psoriatica, entzündliche Darmerkrankung),<br />
ist bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen k<strong>ein</strong>e erhöhte<br />
Inzidenz von HLA-B27 festzustellen. Die enge Verknüpfung von<br />
seronegativen Spondylarthropathien mit HLA-B27 spiegelt wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
die direkte Beteiligung des HLA-B27-Genprodukts an<br />
der Pathogenese wider.<br />
Spondylitis ankylosans kann auch mit Psoriasis, chronisch entzündlicher<br />
Darmerkrankung und reaktiver <strong>Arthritis</strong> assoziiert s<strong>ein</strong>.<br />
Neben physikalischer Therapie und Beschäftigungstherapie<br />
besteht die Standardbehandlung von Spondylitis ankylosans aus<br />
der Verabreichung von NSAIDs. Darüber hinaus werden infolge<br />
neuer Behandlungsansätze auf diesem Krankheitsgebiet auch<br />
DMARDs, Immunsuppressiva oder TNF-α-Hemmer (Remicade ®<br />
und Enbrel ® ) <strong>ein</strong>gesetzt (siehe Kap. 1.4 „Therapie von RA“). In<br />
Sonderfällen werden isolierte Gelenke mit Strahlentherapie behandelt.<br />
Konventionelle Unterscheidung zwischen Spondylitis ankylosans und RA<br />
(ohne Berücksichtigung von Anti-CCP-Antikörpern)<br />
Anders als bei RA ist bei Spondylitis ankylosans primär das<br />
Achsen skelett (Kreuzschmerzen) betroffen. Die rheumatoide<br />
90