Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />
Go no kokken verur sachten Infektionen zäh len Staphylococcus aureus<br />
(68 % der Fälle) und Streptococci (20 % der Fälle) zu den<br />
wichtigsten infizierenden Organismen. Auch Mykobakterien oder<br />
Pilze können beteiligt s<strong>ein</strong>. In diesem Fall verläuft die infektiöse<br />
<strong>Arthritis</strong> im Gegensatz zu der akuten bakteriellen Form chronisch.<br />
Der nicht durch Gonokokken verursachte Typ der bakteriellen <strong>Arthritis</strong><br />
tritt häufig bei sehr jungen und älteren Menschen sowie bei<br />
Personen mit geschwächtem Immunsystem (Patienten mit behandelten<br />
Autoimmunkrankheiten, HIV-Patienten, Drogenkonsumenten)<br />
auf. Bei mehr als 85 % der Erkrankten entwickelt sich <strong>ein</strong>e<br />
Monoarthritis. Die Blutkultur ist bei ungefähr 50 % der Fälle, die<br />
Kultur der Gelenkflüssigkeit bei 85<strong>–</strong>95 % der Fälle positiv.<br />
Die Behandlung umfasst hohe Dosen Antibiotika, die das<br />
Problem normalerweise innerhalb von 3 bis 6 Wochen beseitigen.<br />
Mit <strong>ein</strong>er ersten Antibiotikatherapie sollte so rasch wie möglich begonnen<br />
werden, ohne die Endergebnisse der Kulturen abzuwarten.<br />
Nach Vorliegen der Ergebnisse kann die Therapie entsprechend<br />
modifiziert werden. Die Antibiotika werden anfangs meist parenteral<br />
verabreicht. Darüber hinaus werden am betroffenen Gelenk<br />
täglich (oder sogar häufiger) Saug-Spül-Drainagen durchgeführt,<br />
bis sich k<strong>ein</strong>e Flüssigkeit mehr ansammelt. Bei schwer zugänglichen<br />
Gelenken oder, wenn der Patient nicht rasch (innerhalb von<br />
5 Tagen) auf die Antibiotikabehandlung anspricht, ist möglicherweise<br />
<strong>ein</strong> operativer Eingriff erforderlich.<br />
Konventionelle Unterscheidung von bakterieller <strong>Arthritis</strong> und RA<br />
(ohne Berücksichtigung von Anti-CCP-Antikörpern)<br />
Für die Diagnose <strong>ein</strong>er bakteriellen <strong>Arthritis</strong> und zur Unterscheidung<br />
von der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> ist die Analyse der Synovialflüssigkeit<br />
von äußerster Wichtigkeit. Die Gelenkaspiration<br />
und nachfolgende Gram-Färbung, Kultur, Leukozytenzählung<br />
sowie Kristalluntersuchung der Gelenkflüssigkeit unter dem Polarisationsmikroskop<br />
sind unerlässlich. Die Präsenz infizierender<br />
Organismen bei der septischen <strong>Arthritis</strong> unterscheidet die beiden<br />
Krankheiten von<strong>ein</strong>ander, während bei Gicht und Pseudogicht<br />
doppelbrechende Kristalle (negativ doppelbrechend: Gicht, positiv<br />
doppelbrechend: Pseudogicht) <strong>ein</strong> charakteristisches Merkmal<br />
bilden.<br />
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