Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1. Was ist rheumatoide <strong>Arthritis</strong>?<br />
Rheumafaktor im Serum nachweisbar.<br />
Auch die Radiologie kann typische Veränderungen zum Vorsch<strong>ein</strong><br />
bringen. Charakteristische radiologische Kennzeichen von rheumatoider<br />
<strong>Arthritis</strong> sind Knochenerosion, Knorpelverlust, gelenknahe<br />
Osteopenie (Abnahme der Knochendichte) und Weichteilschwellungen.<br />
In frühen Krankheitsstadien jedoch sind <strong>ein</strong>fache<br />
Röntgenaufnahmen für die meisten Patienten nicht hilfreich, da<br />
sie normalerweise nur Weichteilschwellungen oder gelenknahe<br />
Osteopenie (siehe Abb. 1.6) abbilden.<br />
Erst im späteren Verlauf tritt die Gelenkzerstörung mit Be<strong>ein</strong>trächtigung<br />
der Gelenkfunktion und/oder -strukturen <strong>ein</strong>. Röntgenaufnahmen<br />
können Gelenkspaltverschmälerung, diffuse Osteoporose<br />
und schließlich marginale Knochenerosionen zeigen, die sich zu<br />
subchondralen Erosionen fortentwickeln können (siehe Abb. 1.7<br />
bis 1.10). Deformitäten von Händen und Füßen, Sehnenrupturen<br />
und Instabilität der Halswirbelsäule sind weitere Merkmale von<br />
RA im Spätstadium (siehe Abb. 1.11 und 1.12). Zu den Deformitäten<br />
der Hand gehören die Ulnardeviation (der Mittelhandgelenke)<br />
und die Schwanenhals-Deformität (Beugung der Finger end- und<br />
Mittelhandgelenke bei gleichzeitiger Überstreckung der Fingermittelgelenke).<br />
Die Verwendung der Arthroskopie ermöglicht den Rheumatologen<br />
<strong>ein</strong>e direkte Untersuchung der Synovialis. Durch den<br />
Einsatz dieses Verfahrens kann das Fortschreiten der Krankheit<br />
<strong>ein</strong>gestuft werden, bevor radiologische Veränderungen erkennbar<br />
sind. In Stadium I ist <strong>ein</strong> pathologischer Befund der<br />
Synovialis sichtbar, es findet jedoch noch k<strong>ein</strong>e Invasion der<br />
Knorpel statt. In Stadium II dringt die proliferierende Synovialis<br />
bis zu den Knorpeloberflächen vor, und es zeigen sich periphere<br />
Knorpelerosionen. Bei der radiologischen Untersuchung sind weder<br />
Gelenkspaltverschmälerungen noch Erosionen nachweisbar.<br />
Erst in den Stadien III und IV sind radiologische Veränderungen<br />
erkennbar.<br />
Die Knochenszintigraphie stellt ebenfalls <strong>ein</strong> hilfreiches bildgebendes<br />
Verfahren zur Untersuchung von RA dar. Sie bildet<br />
den empfindlichsten Indikator für <strong>ein</strong>e aktive Erkrankung, da<br />
sie Hyperämie und Entzündung belegt. Die Magnetresonanz-<br />
Tomographie (Magnetic Resonance Imaging: MRI) weist<br />
18