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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />

<strong>Arthritis</strong> chronisch. Die meisten Patienten zeigen (oft heftige)<br />

konstitutionelle Symptome (Fieber, Anorexie, Müdigkeit), und<br />

<strong>ein</strong>ige entwickeln extraartikuläre Manifestationen, die hauptsächlich<br />

die Augen (Uveitis, Konjunktivitis) und das Urogenitalsystem<br />

(Urethritis, Zervizitis) betreffen. Die Prävalenz von HLA-B27 ist<br />

erhöht (60<strong>–</strong>80 %). Häufig sind auch Haut- und Schleimhautläsionen<br />

zu beobachten.<br />

Antibiotika können bei der Behandlung von reaktiver <strong>Arthritis</strong><br />

nur helfen, wenn <strong>ein</strong>e aktive bakterielle Infektion vorliegt. Die<br />

meisten Patienten mit reaktiver <strong>Arthritis</strong> werden mit nicht-steroidalen<br />

Antirheumatika (NSAIDs), wie Indometacin (Indocin ® ) oder<br />

Ibuprofen (Motrin ® ) behandelt. Bei <strong>Arthritis</strong> im Knie helfen in<br />

manchen Fällen intraartikuläre Injektionen von Kortikosteroiden.<br />

Zur Therapie von chronischer reaktiver <strong>Arthritis</strong> werden DMARDs<br />

<strong>ein</strong>gesetzt (siehe Kap. 1.4 „Therapie von RA“).<br />

Konventionelle Unterscheidung zwischen reaktiver <strong>Arthritis</strong> und RA<br />

(ohne Berücksichtigung von Anti-CCP-Antikörpern)<br />

Die reaktive <strong>Arthritis</strong> ist gekennzeichnet durch die Beteiligung<br />

mehrerer Gelenke (Entzündung, Schwellung, Schmerzen), die<br />

durch <strong>ein</strong>e Infektion in anderen Teilen des Körpers verursacht<br />

wird. Anders als bei der bakteriellen <strong>Arthritis</strong> sind im Allgem<strong>ein</strong>en<br />

mehrere Gelenke betroffen, und in der Synovialflüssigkeit<br />

sind k<strong>ein</strong>e Bakterien nachweisbar. Ebenfalls häufig zu beobachten<br />

sind Hautmanifestationen.<br />

Charakteristisch für die reaktive <strong>Arthritis</strong> sind Enthesopathien<br />

(Entzündungen der Sehnen bzw. Sehnenansätze), insbesondere im<br />

Sternum und in den Fingern oder Füßen.<br />

Für die Unterscheidung von der rheumatoiden <strong>Arthritis</strong> ist<br />

<strong>ein</strong>e vorangegangene Infektion wichtig. Diese Infektion kann die<br />

Harnwege, Genitalien oder den Magen-Darm-Trakt betreffen.<br />

Die der <strong>Arthritis</strong> vorausgehenden Magen-Darm-Symptome sind<br />

häufig nur minimal ausgeprägt oder nicht vorhanden, was <strong>ein</strong>e<br />

definitive Diagnose zusätzlich erschwert. Aufgrund <strong>ein</strong>er genetischen<br />

Suszeptivität tritt die reaktive <strong>Arthritis</strong> (obwohl sie nicht<br />

ansteckend ist) tendenziell bei mehreren Familienmitgliedern auf.<br />

70<strong>–</strong>80 % der Patienten mit reaktiver <strong>Arthritis</strong> sind Träger des Gens<br />

HLA-B27.<br />

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