Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />
Die wesentlich höhere Spezifität von Anti-CCP im Vergleich zu RF<br />
wurde im Rahmen <strong>ein</strong>er von Medikawe und Mitarbeitern durchgeführten<br />
Studie (2001) ebenfalls demonstriert. Die Wissenschaftler<br />
beobachteten <strong>ein</strong>e RF-Positivität von 18 % verglichen mit <strong>ein</strong>er<br />
Positivität von 0,5 % in Bezug auf Anti-CCP bei 231 SLE-Patienten<br />
mit nicht erosiver Erkrankung. Von 10 SLE-Patienten mit<br />
erosiver Erkrankung waren 6 seropositiv in Bezug auf RF, verglichen<br />
mit 2 Patienten, die bezüglich Anti-CCP-Antikörpern positiv<br />
waren.<br />
Das gleichzeitige Vorkommen von Anti-CCP-Antikörpern und<br />
RF ist Gegenstand <strong>ein</strong>iger Aus<strong>ein</strong>andersetzungen. Während bei <strong>ein</strong>igen<br />
Studien Anti-CCP-Antikörper mit RF korrelierten, wurden<br />
sie in anderen als von<strong>ein</strong>ander unabhängige Marker beschrieben.<br />
In mehreren Untersuchungen wurden im Serum von Patienten mit<br />
RF-negativer RA Anti-CCP-Antikörper nachgewiesen. Das Kombinieren<br />
von Anti-CCP-Tests mit RF-Ergebnissen führt zu <strong>ein</strong>er<br />
verbesserten Sensitivität und hoher Spezifität und wird daher oft<br />
empfohlen. Es stellte sich heraus, dass Anti-CCP-Antikörper in<br />
den meisten Fällen mit AKA, APF, Anti-Filaggrin-Antikörpern<br />
und Sa korrelieren.<br />
Die Leistungsmerkmale von Anti-CCP-Tests sind offensichtlich<br />
besser als die von RF-Tests. Anti-CCP-Antikörper-Tests können<br />
bei der Diagnose von RA vor allem aufgrund ihrer hohen Spezifität<br />
und ihres hohen positiven Vorhersagewerts <strong>ein</strong>e wertvolle Hilfe<br />
darstellen.<br />
Ein Beispiel hierfür ist die bessere Unterscheidung zwischen<br />
Patienten mit RA und denen mit chronischer Hepatitis-C-Virusinfektion<br />
mit <strong>ein</strong>hergehender Gelenkbeteiligung, wie von Bombardieri<br />
und Mitarbeitern (2004) beobachtet wurde. Die Autoren<br />
ermittelten <strong>ein</strong>e Sensitivität von 76,6 % und <strong>ein</strong>e Spezifität von<br />
100 % für Anti-CCP-Antikörper im Vergleich zu <strong>ein</strong>er Sensitivität<br />
von 90 % und <strong>ein</strong>er Spezifität von 63 % für RF (in Bezug auf<br />
Patienten mit Hepatitis-C-Infektion und polyartikulärer Beteiligung).<br />
In Zusammenhang mit der Differenzierung zwischen RA<br />
und Polymyalgia rheumatica stellte sich bezüglich Anti-CCP-Antikörpern<br />
<strong>ein</strong>e Sensitivität von 65 % und <strong>ein</strong>e Spezifität von 100 %<br />
heraus (Lopez-Hoyos et al., 2004).<br />
Moderne Behandlungskuren unter Verwendung von DMARDs<br />
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