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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />

sind darauf ausgerichtet, die Entwicklung erheblicher irreversibler<br />

Schäden (die radiologisch festgestellt werden können) durch<br />

frühzeitigen Eingriff in den Krankheitsprozess zu verhindern. Die<br />

grundlegende Voraussetzung für diesen Ansatz ist <strong>ein</strong>e klare Diagnose<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Aus diesem Grund sind die<br />

diagnostischen Eigenschaften von Anti-CCP-Antikörper-Tests bei<br />

früher RA und undifferenzierter <strong>Arthritis</strong> von großer Relevanz.<br />

Der Begriff „frühe <strong>Arthritis</strong>“ bezieht sich im Allgem<strong>ein</strong>en auf <strong>ein</strong>e<br />

Symptomdauer von weniger als drei Monaten.<br />

Verschiedene Studien belegen die Tatsache, dass Anti-CCP-<br />

Antikörper-Tests zwar <strong>ein</strong>e sehr hohe Spezifität bei früher RA<br />

(Schellekens et al., 2000: 96 %; Goldbach-Mansky et al., 2000:<br />

91 %) aufweisen, dabei aber <strong>ein</strong>e etwas geringere Sensitivität<br />

(Schellekens et al, 2000: 48 %; Goldbach-Mansky et al., 2000:<br />

41 %; Jansen et al., 2003: 32 %; Nell et al., 2003: 30 %) zeigen.<br />

In <strong>ein</strong>er von Kroot und Mitarbeitern im Jahr 2000 durchgeführten<br />

Studie wurden jedoch bei nahezu 70 % der Patienten mit neu aufgetretener<br />

RA Anti-CCP-Antikörper nachgewiesen, und Meyer und<br />

Mitarbeiter stellten 2003 bei 191 RA-Patienten mit Erkrankungsbeginn<br />

innerhalb des vorangegangenen Jahres <strong>ein</strong>e Anti-CCP-<br />

Antikörper-Positivität von 58,9 % fest. Diese Ergebnisse deuten<br />

darauf hin, dass die Citrullinierung von Synovialantigenen und die<br />

Produktion von Antikörpern gegen diese citrullinierten Antigene<br />

bereits im sehr frühen Krankheitsstadium <strong>ein</strong>geleitet werden.<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>er 2004 von van Gaalen und Kollegen durchgeführten<br />

Studie wurden 936 Patienten getestet, die kurz zuvor<br />

mit <strong>Arthritis</strong> überwiesen worden waren. Die Autoren konnten<br />

318 Patienten (34 %) nicht klassifizieren und bezeichneten ihre<br />

Krankheit als undifferenzierte <strong>Arthritis</strong>. Bei 21 % dieser Patienten<br />

wurden Anti-CCP-Antikörper nachgewiesen. Drei Jahre später<br />

wurde bei 40 % der Gruppe mit undifferenzierter <strong>Arthritis</strong> die<br />

Diagnose RA gestellt. Bei 93 % der Anti-CCP-positiven Patienten<br />

wurde <strong>ein</strong> Fortschreiten des Krankheitsverlaufs zur RA beobachtet.<br />

Anhand von Multivarianzanalysen wurden Polyarthritis, symmetrische<br />

<strong>Arthritis</strong>, auf Röntgenaufnahmen erkennbare Erosionen<br />

sowie Anti-CCP-Antikörper als wichtige prädiktive Marker für<br />

RA identifiziert. Anti-CCP-Antikörper deuten bei undifferenzierter<br />

<strong>Arthritis</strong> offensichtlich auf <strong>ein</strong>e hohe Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit der<br />

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