Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />
70-Jährigen kann er bei 10<strong>–</strong>25 % festgestellt werden. Bei <strong>ein</strong>igen<br />
nordamerikanischen Indianerstämmen liegt die Häufigkeit von<br />
RF-positiven Personen in <strong>ein</strong>em Bereich von bis zu 30 %. Der bei<br />
der Allgem<strong>ein</strong>bevölkerung festgestellte RF ist polyreaktiv mit geringer<br />
Affinität.<br />
Ferner stehen auch andere Erkrankungen als RA in Zusammenhang<br />
mit zirkulierendem RF. Beispiele hierfür sind<br />
systemische Autoimmunerkrankungen (SLE, Sklerodermie,<br />
Mischkollagenose (MCTD) und besonders das Sjögren-Syndrom),<br />
Viruserkrankungen (AIDS, Hepatitis, Influenza), chronisch bakterielle<br />
(Tuberkulose, Syphilis, Lepra, Salmonellose, subakute<br />
bakterielle Endokarditis) und parasitäre Infektionen (Malaria,<br />
Schistosomiasis etc.), Neoplasmen und weitere hyper-γ-globuline<br />
Zustände (chronische Lebererkrankung, Sarkoidose, andere chronische<br />
Lungenerkrankungen etc.). In Tabelle 2.1 ist die Prävalenz<br />
von RF bei verschiedenen Krankheiten dargestellt.<br />
Der Rheumafaktor ist transient assoziiert mit vielen<br />
Infektionskrankheiten. Dies ist wahrsch<strong>ein</strong>lich auf die Tatsache<br />
zurückzuführen, dass monomeres IgG zwar nicht sehr effizient im<br />
Induzieren von RF ist, IgG jedoch auf <strong>ein</strong>e komplexe, immunogene<br />
Art und Weise angeordnet wird, wenn mehrere Epitope auf<br />
<strong>ein</strong>em Mikroorganismus aufgereiht sind.<br />
Tabelle 2.1: Prävalenz von RF (mittels Latex-Agglutination) bei verschiedenen<br />
Krankheiten<br />
40<br />
Erkrankung Prävalenz RF<br />
RA 80 %<br />
Sjögren-Syndrom 70 %<br />
Gemischte Kryoglobulinämie 70 %<br />
SLE 30 %<br />
Mischkollagenose 25 %<br />
Polymyositis 20 %