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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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2. Basismerkmale der serologischen Analyse von RA<br />

tung der Patienten). Die klinische Sensitivität bzw. die Spezifität<br />

für die RF-Tests (alle drei Isotypen) lag in diesem Fall bei 74 %<br />

respektive 88 %.<br />

Zu den häufigsten Gründen für die Anforderung <strong>ein</strong>er RF-Untersuchung<br />

zählten die vier wichtigsten Kriterien der klinischen<br />

Diagnose von RA (Morgensteifigkeit, <strong>Arthritis</strong> von drei oder mehr<br />

Gelenken, <strong>Arthritis</strong> der Handgelenke, symmetrische Schwellung<br />

der Hände), das am häufigsten auftretende Symptom schien allerdings<br />

die Polyarthralgie zu s<strong>ein</strong>. Das Ergebnis der Studie lässt<br />

nach M<strong>ein</strong>ung der Autoren darauf schließen, dass Anforderungen<br />

von RF-Tests durch Allgem<strong>ein</strong>ärzte normalerweise mit entsprechenden<br />

klinischen Anzeichen der RA beim Patienten <strong>ein</strong>hergehen<br />

und vom klinischen Standpunkt her zu vertreten sind.<br />

Die Ergebnisse der RF-Tests waren für die praktischen Ärzte<br />

jedoch schwer zu interpretieren. 52 % der RF-positiven Patienten<br />

wurden an <strong>ein</strong>en Rheumatologen überwiesen, 15 % sollten potenziell<br />

an <strong>ein</strong>en anderen Spezialisten überwiesen werden und 25 %<br />

wurden gar nicht überwiesen. Im Gegensatz dazu wurden von der<br />

Gruppe der RF-negativen Patienten nur 14 % an <strong>ein</strong>en Rheumatologen<br />

überwiesen, 17,6 % sollten potenziell zu <strong>ein</strong>em anderen<br />

Spezialisten geschickt werden und 66 % wurden nicht weiter<br />

überwiesen. Die Patienten in der RF-negativen Gruppe zeigten<br />

allerdings ähnliche Symptome wie die grenzwertigen und die RFpositiven<br />

Patienten. Die Entscheidung zur Überweisung schien<br />

folglich stets auf der Basis des RF-Nachweises gefallen zu s<strong>ein</strong>.<br />

Die Allgem<strong>ein</strong>mediziner hatten sich im Hinblick auf <strong>ein</strong>e Überweisung<br />

offensichtlich in hohem Maße auf das Ergebnis des RF-<br />

Tests verlassen. In diesem Vorgehen kann <strong>ein</strong> inadäquater Umgang<br />

mit dem Test gesehen werden, da hier <strong>ein</strong>e Überweisungsentscheidung<br />

hinsichtlich <strong>ein</strong>es Zustands be<strong>ein</strong>flusst wird, dessen Diagnose<br />

grundsätzlich klinisch bleibt. Besonders besorgniserregend ist<br />

die Gefahr, dass Patienten mit klaren klinischen Krankheitszeichen<br />

möglicherweise nicht überwiesen werden, wenn der RF-Test<br />

negativ ausfällt. Seronegative RA macht jedoch <strong>ein</strong>en Anteil von<br />

ungefähr 25 % der gesamten RA-Patienten aus. Rheumafaktoren<br />

schließen <strong>ein</strong>e RA weder aus, noch bestätigen sie diese.<br />

Insgesamt betrachtet wurde den Ergebnissen von RF-Tests in<br />

dieser Studie <strong>ein</strong>e weitaus größere Bedeutung beigemessen, als<br />

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