Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia
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1. Was ist rheumatoide <strong>Arthritis</strong>?<br />
Cyclophosphamid (Endoxan ® ) gehört zu den Alkylanzien, die die<br />
DNA-Stränge vernetzen und die Zellen so in allen Phasen ihres<br />
Wachstumszyklus behindern. Dieser Wirkstoff weist <strong>ein</strong>e hohe<br />
Toxizität auf (Knochenmarkdepression, Gonadalsuppression,<br />
Alopezie, Magen-/Darm-Überempfindlichkeit), s<strong>ein</strong>e Anwendung<br />
kann jedoch bei RA-Patienten mit schwerer Vaskulitis und anderen<br />
extraartikulären Ersch<strong>ein</strong>ungen sinnvoll s<strong>ein</strong>.<br />
Bei Cyclosporin A handelt es sich um <strong>ein</strong> Pilzpeptid, das<br />
im Bereich der Organtransplantation <strong>ein</strong> weit verbreite ter<br />
Wirkstoff ist. Es besitzt <strong>ein</strong>e hemmende Wirkung auf Lymphozyten<br />
(Zytokinproduktion). Auf dem Gebiet der RA sollte<br />
die Verabreichung von Cyclosporin A auf Patienten mit guter<br />
Nierenfunktion und schwerem progressivem Krankheitsverlauf<br />
beschränkt bleiben. Zu den wichtigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen<br />
gehören Nierentoxizität und Hypertonie.<br />
1.4.4 TNF-α-Hemmer<br />
TNF-α (Tumor-Nekrose-Faktor) kommt im rheumatoiden Gelenk<br />
in großen Mengen vor. Er ist auf vielfache Weise proinflammatorisch<br />
aktiv, indem er beispielsweise die Expression von Gefäßadhäsionsmolekülen<br />
sowie die Expression von Matrix-Metalloprotease-1<br />
hochreguliert. In der jüngeren Vergangenheit wurden<br />
drei TNF-α hemmende Substanzen für die Verwendung gegen RA<br />
zugelassen: Etanercept (Enbrel ® ), <strong>ein</strong> löslicher TNF-α-Rezeptor,<br />
Infliximab (Remicade ® ), <strong>ein</strong> chimärischer Anti-TNF-α-Antikörper<br />
und Adalimumab (Humira ® ), <strong>ein</strong> vollständig humanisierter,<br />
monoklonaler Antikörper. Etanercept und Adalimumab werden<br />
zwei Mal wöchentlich bzw. jede zweite Woche subkutan verabreicht.<br />
Nach Erreichen <strong>ein</strong>er klinischen Reaktion wird Infliximab<br />
alle 6 bis 8 Wochen intravenös verabreicht. Randomisierte, kontrollierte<br />
Studien über 3<strong>–</strong>12 Monate ergaben <strong>ein</strong>en Rückgang der<br />
Krankheitsaktivität und der Gelenkentzündung bei RA-Patienten,<br />
die auf DMARDs nicht angesprochen hatten. Die kurzfristige<br />
Toxizität ist gering, die Langzeitfolgen können jedoch noch nicht<br />
abgeschätzt werden. Berichten zufolge führte die Behandlung mit<br />
Infliximab bereits zur Produktion von Autoantikörpern wie IgM-<br />
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