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Rheumatoide Arthritis – ein Handbuch - Phadia

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3. Aktuelle Diagnostik auf dem Gebiet der RA<br />

deutung: HIV, Parvovirus B19, Röteln, Hepatitis B und Hepatitis<br />

C. In Afrika, im westpazifischen Raum und in Südamerika lösen<br />

<strong>ein</strong>e Reihe von Moskitoviren Polyarthritisepidemien aus. Zu den<br />

Begleitsymptomen von viraler <strong>Arthritis</strong> gehören im Allgem<strong>ein</strong>en<br />

Fieber, Hautausschläge, Atemwegs- oder Magen-Darm-Symptome,<br />

Erhöhung der Leberenzymwerte und regionale Lymphadenopathie<br />

(Lymphknoten abnormal in Größe, Konsistenz oder Anzahl).<br />

Ein charakteristisches Merkmal ist die nur kurz (Tage bis<br />

Wochen) anhaltende Gelenkbeteiligung.<br />

Ein Anteil von 5<strong>–</strong>10 % der mit Parvovirus B19 infizierten Kinder<br />

und etwa 78 % der infizierten Erwachsenen entwickeln deutliche<br />

Gelenksymptome. Die <strong>Arthritis</strong> ist normalerweise symmetrisch<br />

ausgeprägt. Sie setzt 1<strong>–</strong>3 Wochen nach der Erstinfektion (über den<br />

Respirationstrakt) <strong>ein</strong>. Bei den meisten Patienten ist innerhalb von<br />

2 Wochen <strong>ein</strong>e Besserung zu beobachten. Die <strong>Arthritis</strong> limitiert<br />

sich bei 90 % der Erkrankten selbst, bei 10 % verläuft sie chronisch<br />

und dauert bis zu 10 Jahre.<br />

Hepatitis B in der präikterischen Phase und Hepatitis C können<br />

als RA-ähnliche Krankheiten in Ersch<strong>ein</strong>ung treten (typisch symmetrische<br />

Polyarthritis, oft Beteiligung von Händen und Knien,<br />

Morgensteifigkeit), und der Nachweis von RF bei Patienten mit<br />

Hepatitis-C-assoziierter <strong>Arthritis</strong> oder Kryoglobulinämie erschwert<br />

die Differenzierung zusätzlich (siehe Kap. 2.2 „Was ist<br />

<strong>ein</strong> Rheumafaktor?“). Leberfunktionsproben ermöglichen hier<br />

<strong>ein</strong>e Unterscheidung. Die <strong>Arthritis</strong> geht der viralen Hepatitis oft<br />

voraus. Mit Eintreten des Ikterus löst sich die <strong>Arthritis</strong> in der<br />

Regel auf, ohne Spuren zu hinterlassen.<br />

Die HIV-Infektion kann von akuten Arthralgien begleitet<br />

werden, die gleichzeitig mit der anfänglichen Virämie auftreten<br />

und wenige Tage andauern. Im Falle von AIDS kann sich <strong>ein</strong>e<br />

Oligoarthritis der unteren Extremitäten oder <strong>ein</strong>e permanente<br />

Polyarthritis entwickeln. Zusätzlich kann <strong>ein</strong>e reaktive <strong>Arthritis</strong><br />

oder <strong>Arthritis</strong> psoriatica vorliegen.<br />

Die Behandlung besteht vorwiegend aus der Verabreichung<br />

von NSAIDs (nicht-steroidalen Antirheumatika, siehe Kap.<br />

1.4 „Therapie von RA“), wie Aspirin oder Ibuprofen, um die<br />

Symptome des Bewegungsapparats zu kontrollieren.<br />

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