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Flexibilisierung der Planung für eine klimawandelgerechte Stadtentwicklung 105tes Handeln den Zwang zur Reaktion, d. h. sich auf etwas Neues einzulassen (Drewermann/Kemming1989).VorteileVorteile des Backcastings gegenüber "konventioneller" Politik (Renn & Zwick 1997) bestehenin der Langzeitperspektive und in der globalen Zielsetzung, wodurch es alsgeeignete Strategie für Fragen nach einer nachhaltigen Entwicklung oder auch Anpassungan den Klimawandel erscheint. Darüber hinaus kann Backcasting die Orientierungvon strategischen Entscheidungen auf kurzfr<strong>ist</strong>ige Politikzyklen durchbrechen.Schließlich erlaubt die Zerlegung der globalen Ziele in eine Abfolge mittelfr<strong>ist</strong>igerZeiträume eine kurzfr<strong>ist</strong>ige Erreichung von Zwischenzielen, welches die Motivationder Beteiligten am Gesamtprozess erhöht. Da das Modell des Backcastingsauf einen diskursiven Konsens ausgelegt <strong>ist</strong>, deckt sich dies mit den Vorstellungeneines modernen partizipativen Demokratieverständnisses, bei dem Zielbestimmungund -realisierung auf einer breiten Legitimität beruhen: "Wenn es zutrifft, daß einzentrales Merkmal der gesellschaftlichen Postmoderne der Verlust von positivenUtopien <strong>ist</strong>, dann könnte durch die Offenheit des Backcasting-Verfahrens ein Wegzu positiven Zukunftsvisionen eröffnet werden" (Renn/Zwick 1997: S. 142).Bezug zum KlimawandelFür die Anpassung an den Klimawandel auf kommunaler Ebene bietet sich die Methodedes Backcasting in zweierlei Hinsicht an. Zum einen hilft sie Politik, Verwaltungund Öffentlichkeit dabei, den Blick von der "Prognosefokussiertheit" abzuwenden.Das Warten auf möglichst genaue Beschreibungen der zukünftigen (Klima-)Entwicklung, die aber ohnehin stets von großer Unsicherheit geprägt sein werden,und oft nur unter sehr hohem Aufwand zu erreichen sind, lähmt bisweilen den (politischen)Entscheidungsprozess. Durch Backcasting kann der Bedarf an Aussagenzur zukünftigen Klimaentwicklung zwar nicht aufgehoben, aber dennoch könnendurch die Formulierung eines wünschenswerten Zielzustands eingefahrene Denkmusterdurchbrochen werden. Hier liegt der zweite Vorteil der Methode, da sie sichgut dafür eignet, mit der gemeinsamen Entwicklung eines gewünschten zukünftigenZustands in den Dialog mit der Öffentlichkeit zu treten. So ließe sich beispielsweiseals Ziel setzen, welche Maßnahmen im Jahr 2050 umgesetzt sein müssen, wenn dieStadt bis dahin an den erwarteten Klimawandel angepasst sein soll und daraus – inder Rückblende – abgeleitet welche Schritte hierzu bereits in naher Zukunft erfolgenmüssen.Methoden BMVBS-Online-Publikation Nr. 16/2013

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