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Flexibilisierung der Planung für eine klimawandelgerechte Stadtentwicklung 20Ein wichtiger Aspekt <strong>ist</strong> dabei eine starke Berücksichtigung des Status Quos bzw.bestehender Sensitivitäten eines Systems. Aus der Erfahrung zahlreicher Vulnerabilitätsstudienhat sich gezeigt, dass in Deutschland der wesentliche Faktor für dieVulnerabilität eines Systems oft mehr die Sensitivität des Systems in ihrem aktuellenund möglichen zukünftigen Status <strong>ist</strong>, als der Klimawandel selbst.Auch der Grad der Informationen sowie die Sicherheit der Informationen, die manüber die Sensitivität eines Systems erhalten kann, übersteigen den Grad und dieSicherheit an Information über den Klimawandel (Exposition oder auch die Klimasignale).Selbst die räumliche Variabilität der Sensitivität und die dadurch resultierendenräumlichen Unterschiede in der Vulnerabilität (z. B. der Temperaturgradientzwischen Innenstadt und Stadtrand) sind oft höher als die räumliche Variabilitätvon Klimaänderungssignalen. Durch eine fundierte Bewertung der Sensitivität kannman deshalb den mit hoher Unsicherheit behafteten Aussagen über den Klimawandelentgegentreten und so schon wesentliche Faktoren einer Vulnerabilität gegenüberdem Klimawandel aufdecken.Gerade dies sollte eine spezifisch raumplanerische Auseinandersetzung mit Vulnerabilitätausmachen: das profunde Wissen über die Raum- und Siedlungsstrukturender Region in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen und auf dieser Grundlageabwägungsfeste Festsetzungen zu treffen. Insbesondere wenn diese Festlegungenauf "No-Regret-Ansätzen" basieren, kommt der Unsicherheit in den Modellen keinerelevante Rolle mehr zu, da diese Festlegungen bereits unter heutigen klimatischenBedingungen sinnvoll sind und einen Nettonutzen versprechen (z. B. Freihaltungvon Luftleitbahnen). Dabei sollen ausdrücklich Erfahrungen aus der Vergangenheit(z. B. Hitzewelle 2003, Hochwasser 2002 und 2013) mit einbezogen werden, ummögliche Betroffenheitsräume abzugrenzen.Bausteine einer anpassungsflexiblen StadtentwicklungIm Folgenden werden Bausteine für eine anpassungsflexible Stadtentwicklung vorgestellt.Dabei handelt es sich nicht um grundlegend neue Ansätze, sondern es wirddargelegt, wie sich die vorhandenen Verfahren, Instrumente und Methoden zielgerichtetfür eine anpassungsflexible Stadtentwicklung einsetzen lassen. Damit wirdzum Ausdruck gebracht, dass es für den sachgerechten Umgang mit dem Klimawandelkeiner Gesetzesänderungen bedarf, sondern auf einen intelligenten Umgangmit dem vorhandenen Rüstzeug der Planung ankommt. Gleiches gilt auch für denBereich des demografischen Wandels, wo die Forderung nach räumlich und zeitlichflexibilisierten Angebotsformen im Bereich der Infrastruktur für die DaseinsvorsorgeAusdruck der unsicherer werdenden Rahmenbedingungen <strong>ist</strong> (BBSR 2010).Einführung BMVBS-Online-Publikation Nr. 16/2013

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