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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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dungskapazitäten gegenüber dem Vorjahr, die vor allem <strong>mit</strong> den Ergebnissen der Sprachstandserhebungen<br />

begründet wird. Eine neue Berliner Ausbildungsordnung für Erzieher/innen,<br />

in der die Sprachförderung ausdrücklich berücksichtigt werden soll, ist für den August<br />

angekündigt.<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Fortbildungsmaterialien, die speziell für den Elementarbereich konzipiert wurden,<br />

sind u.a. im Sozialpädagogischen Institut des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelt<br />

worden („Sprachförderung <strong>von</strong> Anfang an“, „Wer spricht <strong>mit</strong> mir“, „Wie Kinder sprechen<br />

lernen“) <strong>und</strong> werden auch in anderen B<strong>und</strong>esländern – z.B. in Berlin – verwendet. Ein weiteres<br />

Fortbildungskonzept zur Sprachförderung <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> im<br />

Vorschulalter ist aus einem Projekt des Jugendamtes der Stadt Dortm<strong>und</strong> heraus entstanden<br />

(Jugendamt Dortm<strong>und</strong> 2002). Interkulturelle Lernmaterialien für Erzieher/-innen bietet das<br />

Anne-Frank-Zentrum Berlin („Das bin ich“), <strong>und</strong> in Nordrhein-Westfalen sind „Bausteine der<br />

RAA zur Aus- <strong>und</strong> Fortbildung <strong>von</strong> Erzieherinnen <strong>und</strong>. Erziehern für eine interkulturelle Arbeit“<br />

entwickelt worden.<br />

Weiterhin ist auf Projekte zur sprachlichen Sensibilisierung <strong>und</strong> Fortbildung <strong>von</strong> Erzieherinnen<br />

im Elementarbereich hinzuweisen, die in Kooperation <strong>mit</strong> universitären Partnern aus dem<br />

Bereich der Zweitspracherwerbsforschung durchgeführt werden wie ein Projekt unter Leitung<br />

<strong>von</strong> Prof. Hans H. Reich-Projekt in Hamburg <strong>und</strong> ein anderes <strong>von</strong> Prof. Rosemarie Tracy in<br />

Mannheim. Darin geht es darum, das pädagogische Personal auf die besonderen Lern- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsbedingungen zweisprachiger Kinder hin zu schulen, so dass Fördermaßnahmen<br />

– auf der Gr<strong>und</strong>lage <strong>von</strong> Ergebnissen der Erwerbsforschung sowie unter Einbeziehung <strong>von</strong><br />

herkunftssprachlichen Kompetenzen – an den spezifischen Sprachlernbedarfen <strong>von</strong> zweisprachigen<br />

Kinder zielorientiert ausgerichtet <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> effektiviert werden können.<br />

5.1.2.4. Berufsvorbereitung <strong>und</strong> berufliche Bildung<br />

Angesichts sich verschlechternder Ausbildungschancen <strong>von</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

nimmt der Bereich der Berufsvorbereitung <strong>und</strong> der beruflichen Bildung aktuell<br />

an Bedeutung zu. So stellt auch der Bericht „Zuwanderung“ der KMK vom 24. 5. 2002 den<br />

Übergang <strong>von</strong> der Schule in das Erwerbsleben heraus. Insbesondere werden frühzeitig einsetzende<br />

berufsorientierende Maßnahmen, Angebote zum Erwerb der Fachsprachen in einzelnen<br />

Berufsfeldern <strong>und</strong> Eingliederungsprogramme in die Berufs- <strong>und</strong> Arbeitswelt für erforderlich<br />

gehalten (KMK 2002, S. 16).<br />

Ein Modellprojekt für den Übergang <strong>von</strong> der Schule in den Beruf, das sich nicht explizit an<br />

Jugendliche <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> richtet, wurde beispielsweise 2001 in NRW gestartet:<br />

Das Projekt Beruf <strong>und</strong> Schule (BUS) wurde an 104 Haupt- <strong>und</strong> 28 Gesamtschulen eingerichtet,<br />

um <strong>Jugendlichen</strong>, die im letzten Jahr ihrer Schulpflicht keine Chance auf einen Schulabschluss<br />

haben, durch Förderpraktika einen Ausbildungsplatz oder ein Arbeitsverhältnis zu<br />

ver<strong>mit</strong>teln. Pro Woche nehmen die <strong>Jugendlichen</strong> zwei Tage an einem Praktikum in einem<br />

Kooperationsbetrieb teil <strong>und</strong> gehen an drei Tagen zur Schule.<br />

Auch EIBE, ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes Programm des hessischen Kultusministeriums,<br />

ist keine ausschließlich für Jugendliche <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> konzipierte<br />

Maßnahme der Berufsorientierung <strong>und</strong> -vorbereitung. Jugendliche, die keine Ausbildungsstelle<br />

gef<strong>und</strong>en haben <strong>und</strong> denen keine anderen Bildungsgänge offen stehen, können<br />

den Hauptschulabschluss nachholen bzw. an Qualifizierungen in praxisorientierten Projekten<br />

teilnehmen. Für Jugendliche <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong>, die etwa 60 Prozent der Teilnehmer<br />

ausmachen, werden zusätzlich spezielle Angebote einschließlich Sprachförderung entwickelt.<br />

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