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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Eine Erklärung für den scheinbaren Widerspruch liegt in der jeweils verwendeten Bezugsgröße.<br />

Betrachtet man nur die Gruppe der zugewanderten Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong>, so ist unübersehbar,<br />

dass eine beträchtliche Besserung ihrer Bildungserfolge über die Jahrzehnte erreicht wurde. Zu<br />

Beginn der Zuwanderung gehörten sie überwiegend zu den Erfolglosen. Der überwiegende Teil<br />

<strong>von</strong> ihnen blieb ohne jeden Bildungsabschluss. Einen Eindruck <strong>von</strong> der Veränderung der Lage<br />

ver<strong>mit</strong>teln Daten aus den 1970er Jahren (vgl. Klemm 1979): Im Schuljahr 1977/78 besuchten<br />

nur drei <strong>von</strong> vier schulpflichtigen ausländischen <strong>Kindern</strong> bzw. <strong>Jugendlichen</strong> überhaupt eine<br />

allgemeinbildende Schule; nur etwa jeder zweite Schulpflichtige besuchte eine berufsbildende<br />

Schule. Nur ein Drittel der schulpflichtigen Ausländer erreichte einen deutschen Schulabschluss;<br />

nur ein Sechstel der ausländischen <strong>Jugendlichen</strong> kam in den Genuss einer Berufsausbildung.<br />

Gegenüber dieser Lage ist in der Tat eine beträchtliche Besserung erreicht worden. Dies illustriert<br />

die folgende Tabelle:<br />

Tabelle 1: Schulabgänger in Deutschland nach Art des Schulabschlusses 1999<br />

Schulabgänger nach<br />

Art des Schulabschlusses<br />

1999<br />

Schulentlasse- Ausländische Deutsche<br />

ne insgesamt<br />

(Deutsche <strong>und</strong><br />

Ausländer)<br />

Absolventen % Absolventen %<br />

83.761 15.663 18,7 68.098 81,3<br />

Ohne Hauptschulabschluss<br />

Mit Hauptschulabschluss<br />

244.326 33.221 13,6 211.105 86,4<br />

Mit Realsschulabschluss<br />

374.295 23.427 6,3 350.868 93,7<br />

Mit Fachhochschulreife<br />

9.193 879 9,6 8.314 90,4<br />

Mit allgemeiner<br />

Fachhochschulreife<br />

225.845 7.910 3,5 217.935 96,5<br />

Insgesamt 937.420 81.100 8,7 856.320 91,3<br />

Quelle: Beauftragte der B<strong>und</strong>esregierung für Ausländerfragen 2002a: 41<br />

Die Zahl der ohne Abschluss aus dem allgemeinbildenden Schulwesen Entlassenen ist also<br />

beträchtlich gesunken. Sie stieg allerdings im Schuljahr 2000/2001 wieder auf 20,3% an; es ist<br />

noch nicht auszumachen, ob sich hier eine Trendwende abzeichnet. In den 1990er Jahren stieg<br />

ferner die Zahl derjenigen, die höherqualifizierende Abschlüsse erreichten: z.B. die Hochschulreife<br />

<strong>von</strong> 6,4% (1989/90) auf 9,3% (2000/2001). Wie bei den deutschen, sind auch die ausländischen<br />

weiblichen Schulentlassenen erfolgreicher als die männlichen. So erlangten 2000/2001<br />

10,8% der ausländischen Mädchen die Hochschulreife; ihr Anteil an Entlassungen ohne Abschluss<br />

lag bei 15,9%.<br />

Auf der Ebene dieser Statistiken bilden sich Unterschiede in der Bildungsbeteiligung je nach<br />

staatlicher Herkunft ab; auf die Aussagekraft dieser Daten gehen wir später noch ein. Die<br />

folgende Übersicht illustriert, wie sich die ausländischen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler über die<br />

Schulformen verteilen.<br />

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