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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Gesamtkompetenz der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> umfasst. „Einerseits muss schulische Bildung<br />

erreichen, dass alle Bewohner eines umgrenzten Raumes dazu in der Lage sind, sich in vollem<br />

Umfang <strong>und</strong> auf allen Ebenen der diesem Raum gemeinsamen Verkehrssprache zu bedienen.<br />

Zugleich aber muss es darum gehen, dass sie alle darüber hinaus Strategien <strong>und</strong> Mittel<br />

entwickeln, sich den kommunikativen Anforderungen gemäß zu verhalten, die ihnen<br />

durch Sprachenvielfalt gestellt sind <strong>und</strong> die sich im Detail unvorhersehbar entwickeln werden“<br />

(Gogolin 1994, S. 20).<br />

Das bedeutet,<br />

- dass sprachliche Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> nicht nur auf die kognitive Dimension<br />

sprachlicher Kompetenz gerichtet sein darf, sondern auf die <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Kommunikationsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Literalität in einem umfassenden Verständnis <strong>und</strong><br />

- dass sprachliche Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> das Deutsche, die weitere Lebenssprache der<br />

Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> sowie das Lernen <strong>von</strong> Fremdsprachen einbeziehen muss.<br />

Welche verschiedenen Wege dabei zielführend sein können, ist eine offene Frage, auf die im<br />

Innovationsprogramm Antworten entwickelt, erprobt <strong>und</strong> überprüft werden sollten, wobei an<br />

vorhandenen Erfahrungen - aus Deutschland <strong>und</strong> anderen Staaten - anzuknüpfen ist.<br />

Die Umsetzung der Empfehlung des Forum Bildung, dass die <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> Integration <strong>von</strong><br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten zentrales Element <strong>von</strong> Bildung in allen Bildungsbereichen werden<br />

müsse, verlangt, dass ein Programm zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong><br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> sich an der Maxime orientiert, an den Fähigkeiten <strong>und</strong> Potenzialen<br />

dieser Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler anzuknüpfen, diese zu achten <strong>und</strong> ihre Weiterentwicklung<br />

bestmöglich zu unterstützen.<br />

2. Bisherige „Erfolgszonen“, bisherige „Problemzonen“<br />

Ein Innovationsprogramm zur <strong>Förderung</strong> der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

sollte an dem bisher im deutschen Bildungssystem Erreichten ansetzen <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Ansätze ausbauen, zugleich aber Lücken schließen <strong>und</strong> Fehlentwicklungen möglichst<br />

überwinden. An bisher Erreichtem kann, die Ausführungen an verschiedenen Stellen der vorherigen<br />

Kapitel noch einmal resümierend, auf Folgendes verwiesen werden:<br />

(1) Empfehlungen der KMK, Gesetze, Erlasse, Verordnungen zum Bildungsbereich<br />

Die vorhandenen bildungspolitischen Rahmenbedingungen bieten vielfältige Ansatzpunkte<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsräume für ein Innovationsprogramm zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

<strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong>. Interkulturelle Erziehung bzw. Bildung ist als Prinzip <strong>und</strong><br />

Querschnittsaufgabe des Bildungssystems anerkannt. Es gibt des ungeachtet einige Rechtsvorkehrungen,<br />

die sich zum Nachteil der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

auswirken können; hier besteht Handlungsbedarf in anderen Politikfeldern (vgl. hierzu Kap.<br />

I.3; siehe auch den Elften Kinder- <strong>und</strong> Jugendbericht der B<strong>und</strong>esregierung).<br />

(2) Lehrpläne, Curricula, Bildungspläne<br />

Die Lehrpläne <strong>und</strong> Curricula der B<strong>und</strong>esländer für das allgemeinbildende Schulwesen enthalten<br />

zahlreiche Ansatzpunkte für die Konkretisierung interkultureller Bildung; zum Teil<br />

sind Hinweise zur sprachlichen Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> eingeschlossen. Eine Analyse <strong>von</strong><br />

Lehrplänen <strong>und</strong> Curricula der 16 B<strong>und</strong>esländer (vgl. Gogolin/ Neumann/ Reuter 2000) hat<br />

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