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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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für die Kooperation <strong>von</strong> Schülern“:<br />

Hier könnte das Aufgabenfeld erweitert werden um die Entwicklung <strong>von</strong> Ansätzen, <strong>mit</strong> deren<br />

Hilfe Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Kooperationsformen zur wechselseitigen sprachlichen Klärung<br />

<strong>von</strong> Aufgabenstellungen erlernen. Bei entsprechender Zusammensetzung <strong>von</strong> Schülergruppen<br />

kann dabei die Einbeziehung der Herkunftssprachen eine große Rolle spielen. Entsprechende<br />

Modelle, die aus vielsprachig zusammengesetzten Klassen in England vorliegen<br />

<strong>und</strong> dort äußerst erfolgreich sind, könnten auf die Möglichkeit ihrer Übertragung in deutsche<br />

Schulen hin überprüft <strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

Modul 3 „Aus Fehlern lernen“ <strong>und</strong> Modul 9 „Verantwortung für das eigene Lernen<br />

stärken“:<br />

Hier wäre eine Erweiterung des Aufgabenfeldes sinnvoll, die sich auf die Entwicklung <strong>von</strong><br />

Unterrichtsansätzen richtet, durch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

sich Routinen der Prüfung bzw. Selbstüberprüfung auf die Frage hin aneignen können, ob sie<br />

etwas sprachlich oder in der Sache nicht verstanden haben. Einbezogen werden sollten hier<br />

Forschungsergebnisse zur Frage, inwieweit herkunfts(sprachen)spezifische Wahrnehmungs<strong>und</strong><br />

Verarbeitungsformen <strong>von</strong> mathematischem oder naturwissenschaftlichem Lehrstoff die<br />

Lernmöglichkeiten <strong>und</strong> -wege beeinflussen.<br />

Modul 4 „Sicherung <strong>von</strong> Basiswissen“ <strong>und</strong> Modul 10 „Erfassen <strong>und</strong> Rückmelden <strong>von</strong><br />

Kompetenzzuwachs“:<br />

Hier könnte das Aufgabenfeld erweitert werden um die Entwicklung <strong>von</strong> Verfahren zur Beobachtung<br />

<strong>und</strong> Analyse der speziellen, insbesondere fachsprachlichen Bildungsvoraussetzungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> sowie zur kontinuierlichen<br />

Beobachtung ihrer Entwicklung.<br />

Modul 5 „Kumulatives Lernen“ <strong>und</strong> Modul 6 „Fächergrenzen erfahrbar machen“:<br />

Eine sinnvolle Erweiterung dieser Module wäre die Entwicklung <strong>von</strong> Unterrichtsansätzen<br />

<strong>und</strong> Materialien, deren explizites Ziel die Ver<strong>mit</strong>tlung fächerübergreifender sprachlicher<br />

Mittel aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sind. Wo dies nach der Schülerzusammensetzung<br />

möglich ist, wäre auch eine Einbeziehung der Herkunftssprachen sowie<br />

sprachkontrastiver Ansätze sinnvoll (zu den positiven Effekten einer <strong>Förderung</strong> der fachbezogenen<br />

herkunftssprachlichen Kenntnisse vgl. Kapitel I.3). Wünschenswert wäre die Entwicklung<br />

<strong>von</strong> mehrsprachigen Glossaren zum fachlichen Unterricht (nicht nur im mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich) <strong>und</strong> die systematische Heranführung der zweisprachigen<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler an die sinnvolle Nutzung solcher Hilfs<strong>mit</strong>tel.<br />

Modul 7 „<strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Mädchen <strong>und</strong> Jungen“:<br />

Vorliegende Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Faktor Geschlecht im Kontext<br />

der <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> eine besondere<br />

Rolle spielt. Lehrkräfte scheinen im Zusammenhang <strong>mit</strong> diesen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

quasi verstärkte Geschlechterstereotypen zu entwickeln; sie scheinen den Zugewanderten<br />

noch ungebrochener als den autochthonen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern konventionelle Geschlechterrollen<br />

zuzuweisen <strong>und</strong> ihr Förderverhalten darauf einzustellen. Zu diesem Problem<br />

wäre die Entwicklung spezifischer Ansätze sinnvoll, insbesondere zur Sensibilisierung <strong>und</strong><br />

Qualifizierung des pädagogischen Personals im Hinblick auf die Einschätzung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

der eigenen Geschlechterstereotype <strong>und</strong> ihrer Verstärkung durch ethnische Zuschreibungen.<br />

Modul 11 „Qualitätssicherung“:<br />

Die Entwicklungen zu diesem Modul sollten systematisch um das Qualitätsmerkmal ergänzt<br />

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