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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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zu verschiedenen Bereichen der schulsprachlichen Entwicklung (Lesen, Sprechen, Schreiben)<br />

angeboten. Sie sind im Internet zugänglich („ToetsNet®“) oder in Papierform <strong>von</strong> den Schulen<br />

bestellbar. Ein allgemeiner Lesetest zum Niederländischen ist beispielsweise in zwei Versionen<br />

erhältlich: eine für einsprachig niederländisch aufwachsende Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

eine für zweisprachig aufwachsende Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler („NT2cat“). Weiterhin<br />

bietet CITO neben den spezifisch auf die Lernbedingungen Zweisprachiger bezogenen Instrumenten<br />

auch Tests an, die auf die Sprachen der großen Gruppen <strong>von</strong> Einwanderern in den<br />

Niederlanden, vor allem Arabisch <strong>und</strong> Türkisch, gerichtet sind (z. B. „turcat“, eine Sammlung<br />

<strong>von</strong> 200 kurzen Texten <strong>mit</strong> Testaufgaben zum Leseverständnis). Des Weiteren gibt es<br />

Instrumente, die auf die friesische Minderheit zielen, <strong>und</strong> solche, die die weltweit größten<br />

Fremdsprachen Englisch, Französisch <strong>und</strong> Spanisch einbeziehen. Auch bietet CITO Material<br />

für die Unterstützung der sozialräumlichen Vernetzung der Schulen. So ist z.B. Informationsmaterial<br />

für die Eltern zur niederländischen Gr<strong>und</strong>schule („basisonderwijs“) in arabischer<br />

<strong>und</strong> türkischer Sprache verfügbar.<br />

Der Begriff „Test“ wird vom CITO weit ausgelegt. Entwickelt wurden zumeist Instrumente,<br />

die auf die Bedürfnisse der schulischen Praxis eingehen. Sie erschöpfen sich nicht darin, einen<br />

Lern“stand“ festzustellen, sondern enthalten Vorschläge für die Einbettung in Förderkontexte.<br />

Es geht also um eine Begleitung der Lehrbemühungen einzelner Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrer oder Schulen <strong>und</strong> darüber hinaus um die Ermöglichung <strong>von</strong> Selbstevaluation im Sinne<br />

eines „monitoring system“. Das CITO bietet auch externe Auswertung <strong>und</strong> Beratung an – so<br />

die Erstellung <strong>von</strong> Schulprofilen im regionalen Vergleich. Viele Instrumente sind aber so<br />

aufgebaut, dass sie einen direkten Einsatz an der einzelnen Schule bzw. durch die individuelle<br />

Lehrperson erlauben. Das gilt z.B. für Verfahren, <strong>mit</strong> denen Eingangsbedingungen <strong>und</strong> -<br />

kenntnisse festgestellt werden; an diese wird am Ende eines Schuljahres ein „Ausgangstest“<br />

angeschlossen, durch den der Nutzen <strong>und</strong> Erfolg <strong>von</strong> Maßnahmen an der Entwicklung der<br />

Leistungen ablesbar wird. In besonderer Weise kleinschrittig <strong>und</strong> „dicht“ angelegt sind Materialien<br />

für die Drei- bis Sechsjährigen, die <strong>von</strong> den Lehrkräften bis hin zu einer monatsweisen<br />

Abstufung eingesetzt werden können; <strong>und</strong> auf diese Weise wird zugleich die diagnostische<br />

Kompetenz der beteiligten Lehrkräfte erhöht.<br />

Die Arbeit des CITO ist nicht nur <strong>von</strong> den Bedingungen der Praxis her motiviert, sondern<br />

zugleich forschungsorientiert; dazu wird ein eigenes Zentrum unterhalten (POK), das sich in<br />

letzter Zeit in besonderer Weise um die Untersuchung <strong>von</strong> computergestützten Testverfahren<br />

sowie Methoden der Selbstevaluation <strong>von</strong> Schule <strong>und</strong> Unterricht bemüht hat. Von dort aus<br />

bietet das CITO auch die Institutionenberatung an (consultancy, policy analysis, educational<br />

innovation, benchmarking, product development, competence assessments/trainings, logistics,<br />

certification).<br />

3.3.2. Prinzipien <strong>und</strong> Module<br />

Die Handlungslinie 3 sollte nicht als isolierte Einheit, sondern als Querstruktur zu den beiden<br />

anderen Handlungslinien angelegt sein. Hauptziel ist es, das Wissen über die Gelingens- oder<br />

auch Misslingensbedingungen für Maßnahmen zur sprachlichen Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> zu erhöhen <strong>und</strong> für die Vorbereitung<br />

einer Infrastruktur nützlich zu machen, die ein besseres Qualitätsmanagement für die Einzeleinrichtungen<br />

im Elementarbereich, der Schule oder dem außerschulischen Bildungsbereich<br />

ermöglicht. Die Prinzipien der Handlungslinie 3 sind daher analog zu denen der beiden anderen<br />

Handlungslinien zu gestalten; sie werden hier noch einmal zusammengefasst:<br />

(1) Aufgreifen vorhandener Erfahrungen.<br />

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