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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Die Entwicklung <strong>und</strong> Implementation <strong>von</strong> förderdiagnostischen Verfahren der Sprachstandsdiagnose,<br />

die derzeit einen Schwerpunkt der Aktivitäten bildet, wurde in Abschnitt 4.7.1.<br />

bereits diskutiert. Empfohlen werden außerdem die Entwicklung <strong>von</strong> Instrumenten zur Erfassung<br />

individueller Kompetenzprofile <strong>und</strong> Förderpläne (Casemanagement).<br />

Deutlich wird in der Betrachtung der Einzelprojekte – gerade auch im Hinblick auf den Elementarbereich<br />

<strong>und</strong> die Sprachstandsfeststellung –, dass <strong>mit</strong> ihnen nicht selten die Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung <strong>von</strong> pädagogischem Personal verb<strong>und</strong>en ist. Diese Verknüpfung <strong>von</strong> Analyse<strong>mit</strong><br />

Förderkompetenzentwicklung stellt offenbar einen Ansatz dar, <strong>von</strong> dem angenommen<br />

wird, dass er die Nachhaltigkeit der <strong>mit</strong> den Projekten angezielten Wirkungen erhöht. Hieran<br />

könnte angesetzt werden, zumal wenn die Institute für Curriculumentwicklung <strong>und</strong> Fortbildung<br />

beteiligt sind.<br />

Schließlich dienen einige Initiativen (auch) der Erhöhung der Akzeptanz <strong>von</strong> sprachlicher<br />

<strong>und</strong> kultureller Vielfalt als gesellschaftlicher <strong>und</strong> individueller Ressource.<br />

In der Diskussion der Ausgangslage wurde in verschiedener Hinsicht das Desiderat deutlich,<br />

dass nicht ausreichend Daten darüber vorliegen, wie die Schülerschaft in kultureller <strong>und</strong><br />

sprachlicher Hinsicht zusammengesetzt ist, was ihren „Migrationshintergr<strong>und</strong>“ im einzelnen<br />

ausmacht <strong>und</strong> in welcher Weise diese Merkmale <strong>mit</strong> Bildungsvoraussetzungen, Bildungsbeteiligung<br />

<strong>und</strong> Bildungserfolg der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> zusammenhängen. Gleiches gilt<br />

für die Ressourcen auf Seiten des pädagogischen Personals <strong>und</strong> den Einrichtungen der Elementarerziehung,<br />

der Schule <strong>und</strong> des Berufsbildungsbereichs. Bei der Durchsicht der Projekte<br />

konnten jedoch keine Konzepte zur Verbesserung des planungsrelevanten Kenntnisstandes<br />

über die Schüler- <strong>und</strong> Lehrerschaft in dieser Hinsicht gef<strong>und</strong>en werden. Auch die<br />

Verbesserung der diesbezüglichen Bildungsberichterstattung wurde bisher offenbar nicht in<br />

Angriff genommen.<br />

5.2. Beratung<br />

Berichtet wurde in diesem Abschnitt über neuere Versuche zur <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> im Feld der sprachlichen Bildung. Diese Konzentration<br />

ist in der zentralen Bedeutung <strong>von</strong> Sprache im Bildungsprozess begründet. Zweifellos<br />

spielen aber weitere Faktoren eine wichtige Rolle, die durch bildungspolitische Initiativen<br />

<strong>und</strong> pädagogische Maßnahmen beeinflusst werden können <strong>und</strong> zu besseren Bildungserfolgen<br />

<strong>von</strong> Migrantenkindern beitragen können. Ein BLK-Innovationsprogramm sollte daher über<br />

Ansätze zur Sprachförderung im engeren Sinne hinausgehen. Insbesondere ist es wichtig, die<br />

getroffenen Maßnahmen in den Sozialraum – das heißt auch in die Migrantencommunities<br />

<strong>und</strong> ihre Institutionen – einzubetten <strong>und</strong> <strong>mit</strong> individueller Bildungsberatung zu verbinden. Es<br />

gibt solche Ansätze, die dem sozialräumlichen Prinzip folgen, <strong>und</strong> in denen zu den folgenden<br />

Aspekten Erfahrungen vorliegen:<br />

1. die „Schwellen“ im Bildungsgang (Eintritt in die Elementarerziehung, Einschulung,<br />

Übergang in die Sek<strong>und</strong>arstufe 1, Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Übergang in die<br />

Berufsausbildung oder Sek<strong>und</strong>arstufe 2, Studienwahl <strong>und</strong> Berufsausbildung);<br />

2. die Adressaten: neu einreisende Ehepartner <strong>von</strong> in Deutschland aufgewachsenen<br />

Migrantinnen <strong>und</strong> Migranten (Heiratsmigration, Familiennachzug), Eltern <strong>von</strong><br />

Schulkindern insb. Mütter, Jugendliche;<br />

3. die Berater <strong>und</strong> ihre Qualifikation (Angehörige <strong>von</strong> Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften,<br />

Erzieherinnen, Lehrkräfte ...);<br />

4. die Beratungsinstitutionen (Berufs- <strong>und</strong> Schulinformationszentren, Arbeitsamt,<br />

Elternschulen...);<br />

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