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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Auch in Köln wird derzeit ein Gesamtkonzept zur Sprachförderung entwickelt, eine umfassende<br />

Bestandsaufnahme der kommunalen Angebote liegt bereits vor. Hier wird besonders<br />

betont, dass Sprachförderung sowohl <strong>Förderung</strong> in der deutschen Sprache als auch in der<br />

Herkunftssprache bedeutet. Ein „Gesamtkonzept zur Sprachförderung <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong><br />

Schülern“ wird zur Zeit auch <strong>von</strong> der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend <strong>und</strong><br />

Sport erarbeitet, genauere Informationen liegen dazu noch nicht vor.<br />

5.1.4. Zusammenfassende Diskussion<br />

Im Abschnitt 3.6. wurde im Hinblick auf die Ausgangslage pädagogischer <strong>Förderung</strong> <strong>und</strong> die<br />

Bildungsvoraussetzungen der Migrantenkinder <strong>und</strong> -jugendlichen sowohl Desiderate als auch<br />

Erfolgszonen, an die anzuknüpfen lohnend erscheint, diskutiert. Die erfassten Initiativen <strong>und</strong><br />

Projekte zur sprachlichen <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

(vgl. im einzelnen die Übersicht in der Anlage) lassen sich diesen zuordnen. So kann<br />

ein Bild da<strong>von</strong> skizziert werden, wie sich das Verhältnis derzeitiger Anstrengungen zu wünschenswerten<br />

oder notwendigen Entwicklungen darstellt.<br />

Zahlreiche Einzelvorhaben richten sich auf die <strong>Förderung</strong> <strong>von</strong> Zweisprachigkeit in definierten<br />

Sprachkonstellationen („bilinguale Programme“); sie sind sowohl im Elementar- wie im<br />

Gr<strong>und</strong>schulbereich, vereinzelt auch in den Sek<strong>und</strong>arstufen, angesiedelt. Bis auf Sachsen <strong>und</strong><br />

Brandenburg sind sie in den westlichen B<strong>und</strong>esländern – <strong>mit</strong> Schwerpunkt in den Metropolen<br />

– zu finden. Innovative Kraft geht <strong>von</strong> ihnen insofern aus, als sie zur didaktischen <strong>und</strong> Materialentwicklung<br />

beitragen, <strong>mit</strong> Lehrerfortbildung verknüpft sind <strong>und</strong> neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse (Begleitforschung) über den kindlichen Spracherwerb <strong>und</strong> seine <strong>Förderung</strong> in<br />

zweisprachigen Konstellationen hervorbringen. Sie können Anknüpfungspunkte bilden für<br />

die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung <strong>von</strong> Angeboten der zweisprachigen <strong>Förderung</strong> „kleiner“<br />

Sprachgruppen, wozu Erfahrungen aus den Niederlanden, Schweden <strong>und</strong> Finnland herangezogen<br />

werden könnten. Ein Kennzeichen aller Projekte ist die Kooperation der Lehrkräfte<br />

<strong>und</strong> Erzieherinnen, die verschiedene Sprachen vertreten <strong>und</strong> unterrichten, häufig auch die<br />

Kooperation zwischen verschiedenen Institutionen. Diese Erfahrungen könnten evaluiert <strong>und</strong><br />

für die didaktische Weiterentwicklung der Zweisprachigkeitsförderung genutzt werden.<br />

Ein vom Umfang her noch kleiner, aber innovativer Bereich sind die oben skizzierten kommunalen<br />

„Gesamtkonzepte“ sprachlicher <strong>Förderung</strong>. Sie zeigen, wie verschiedene Ziele, Adressaten<br />

<strong>und</strong> Institutionen <strong>mit</strong>einander verb<strong>und</strong>en werden können <strong>und</strong> eine sozialräumliche<br />

Orientierung verfolgt werden kann. Empfehlenswert scheint die Entwicklung <strong>von</strong> koordinierten<br />

Sprachfördernetzwerken zu sein, <strong>mit</strong> Programmen, die sowohl center based als auch<br />

home based organisiert sind. In diesen Zusammenhang gehören auch Konzepte, die alle drei<br />

Felder sprachlicher <strong>Förderung</strong> zusammen betrachten, die verschiedene Fassetten sprachlicher<br />

Bildung darstellen: die <strong>Förderung</strong> des Deutschen, der weiteren Sprache, in der das Kind lebt,<br />

<strong>und</strong> der Fremdsprachen. Die sprachliche Gesamtkompetenz der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

kommt bisher eher seltener in den Blick, soweit es Einzelinitiativen betrifft. Ein Innovationsprogramm<br />

könnte hier zur Verbreitung solcher Konzepte beitragen, wobei institutionelle<br />

Schnittstellen beachtet <strong>und</strong> sozialräumliche Prinzipien zugr<strong>und</strong>e gelegt werden sollten.<br />

Eine nicht geringe Zahl <strong>von</strong> Projekten arbeitet an den Übergängen („Schwellen“) im Bildungssystem;<br />

im Mittelpunkt stehen der Übergang vom Elementar- in den Gr<strong>und</strong>schulbereich<br />

sowie der Übergang Schule-Beruf. Auf den Bedarf, der hier in Bezug auf Beratung besteht,<br />

wird im Folgenden noch eingegangen.<br />

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