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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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sprechenden Weg zur Erhöhung der Chancengleichheit für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche <strong>mit</strong><br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> im deutschen Schulsystem darstellt. Die konkreten Entwicklungen in<br />

diesem Modul sollten daher der Leitlinie folgen, so weit wie möglich Synergieeffekte zwischen<br />

der <strong>Förderung</strong> des Deutschen <strong>und</strong> der <strong>Förderung</strong> der Zweisprachigkeit zu erzielen.<br />

Einzubeziehen sind daher der Unterricht in den Herkunftssprachen sowie der fremdsprachliche<br />

Unterricht.<br />

Möglichkeiten der Realisierung <strong>von</strong> konkreten Vorhaben im Rahmen dieses Moduls sind in<br />

den oben genannten Vorschlägen zur Erweiterung eines Folgeprogramms zur „Steigerung der<br />

Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“ bereits beispielhaft vorgestellt<br />

worden. Eine weitere Realisierungsmöglichkeit besteht darin, Methoden der Einbeziehung<br />

<strong>von</strong> Mehrsprachigkeit in jeden Unterricht, der in deutscher Sprache abgehalten wird, zu<br />

adaptieren, die z.B. in England im Ansatz „Language across the curriculum“ erfolgreich eingesetzt<br />

werden (vgl. Bourne 2003).<br />

Solche Maßnahmen müssen behutsam an den Unterrichtsroutinen ansetzen, die Lehrkräfte<br />

<strong>mit</strong>bringen, <strong>und</strong> sie müssen an die situativen Bedingungen in einer Schule anpassbar sein.<br />

Zudem sollten die Entwicklungen im Rahmen einer gemeinsamen Vision <strong>von</strong> sprachlicher<br />

<strong>Förderung</strong> liegen. Zu den Aktivitäten im Rahmen der entsprechenden Projekte gehören daher<br />

unbedingt die Qualifizierung <strong>und</strong> Fortbildung der beteiligten Lehrerteams. Hierbei können<br />

gewohnte <strong>und</strong> eingeschliffene Routinen bewusst gemacht <strong>und</strong> unter der Frage neu überdacht<br />

werden, in welcher Hinsicht sie - wenn auch ungewollt - für das sprachliche Lernen nicht<br />

zuträglich sind. Eingedenk des bevorstehenden Generationenwechsels unter den Lehrkräften<br />

ist es besonders wichtig, Strategien der Weitergabe <strong>von</strong> Erfahrungen in den Blick zu nehmen.<br />

Die Möglichkeit, an Praxisvorbildern anzuknüpfen, in denen erfolgreich gearbeitet wird,<br />

kann die Motivation zur Mitwirkung <strong>und</strong> das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erhöhen.<br />

Auch die Projekte in diesem Modul sollten, soweit das vor Ort möglich ist, sozialräumlich<br />

konzipiert sein, also Partnerschaften <strong>mit</strong> außerschulischen Einrichtungen sowie Eltern einbeziehen.<br />

Modul 3: Entwicklung <strong>von</strong> flexiblen, an der konkreten Zusammensetzung der Gruppen<br />

in einer Region bzw. Institution <strong>und</strong> an deren jeweiligen Handlungsbedingungen<br />

ansetzenden Konzepten der sprachlichen Bildung <strong>und</strong> <strong>Förderung</strong> im<br />

Deutschen, in den Herkunftssprachen <strong>und</strong> in den Fremdsprachen<br />

Wie in Kapitel I.3 ausgeführt, sind in anderen Regionen der Welt - insbesondere den USA,<br />

Kanada <strong>und</strong> Australien - Unterrichtsmodelle zur <strong>Förderung</strong> der Zweisprachigkeit in der Majoritätssprache<br />

<strong>und</strong> den Minoritätssprachen entwickelt <strong>und</strong> in ihrer Leistungsfähigkeit überprüft<br />

worden; in Deutschland ist dies bislang nur in Ansätzen der Fall gewesen. Die in den<br />

anderen Staaten entwickelten Modelle sind nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragbar,<br />

da hier in anderen Traditionen gearbeitet wird <strong>und</strong> die Konstellationen der Zuwanderung sich<br />

<strong>von</strong> denen anderswo unterscheiden. Ein wesentlicher Unterschied ist der in Kapitel I.2 dargestellte<br />

„turnover“ der Migration hier, der immer wieder neue Integrationsleistungen erfordert.<br />

Die wenigen in Deutschland vorliegenden Ansätze zur <strong>Förderung</strong> der Zweisprachigkeit sind<br />

Modelle der bilingualen Erziehung. Sie sind also auf eine Schülerschaft gerichtet, die zwei,<br />

aber nicht mehr Sprachen in den Unterricht <strong>mit</strong>bringt. Angesichts der hochgradigen Heterogenität<br />

der Bevölkerungskonstellationen aber, die im großen Teil der Zuwanderungsregionen<br />

in Deutschland vorfindlich ist, ist es notwendig, auch andere organisatorische <strong>und</strong> inhaltliche<br />

Lösungen zu finden. Die im Modul 3 angesiedelten Projekte sollen zum Ziel haben, mög-<br />

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