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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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sche Differenzen zu beobachten. In den Ländern wird insgesamt sehr unterschiedlich <strong>von</strong> dieser<br />

Maßnahme Gebrauch gemacht.<br />

Nach einer aus der Schweiz vorliegenden Längsschnittuntersuchung scheint es im Übrigen, dass<br />

die Überweisung <strong>von</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>mit</strong> Migrationshintergr<strong>und</strong> in eine Maßnahme für Lernbehinderte<br />

durchaus nicht förderlich für ihre Leistungen ist. Sie profitieren da<strong>von</strong> weder in ihrer Lernentwicklung<br />

noch beim Zugewinn an Sprachkenntnissen (vgl. Kronig 2003). Die Übertragbarkeit<br />

dieses Bef<strong>und</strong>es auf die Situation in Deutschland müsste überprüft werden.<br />

1.1.2.2. Berufsbildender <strong>und</strong> tertiärer Bereich<br />

Komplementär zur kürzeren Verweildauer ausländischer Jugendlicher im allgemeinbildenden<br />

Sektor steht ihre relativ starke Nachfrage nach Ausbildung im betrieblichen Bereich. Nach einer<br />

Phase steigender Beteiligung an betrieblicher Ausbildung bis Mitte der 1990er Jahre sind<br />

inzwischen die Chancen ausländischer Jugendlicher auf einen Ausbildungsplatz wieder gesunken.<br />

Ihr Anteil an den Auszubildenden ging <strong>von</strong> 9,6% im Jahr 1996 auf 6,8% im Jahr 2001<br />

zurück. Ein weiterer Indikator für verringerte Erfolgschancen ist, dass der Anteil der nicht<br />

ver<strong>mit</strong>telten ausländischen <strong>Jugendlichen</strong> an allen gemeldeten ausländischen Bewerberinnen <strong>und</strong><br />

Bewerbern auch im Jahr 2002 höher liegt als der entsprechende Wert bei deutschen <strong>Jugendlichen</strong><br />

(4,1% gegenüber 3,2%). Zudem übersteigt der Anteil der nicht ver<strong>mit</strong>telten ausländischen<br />

Bewerber <strong>und</strong> Bewerberinnen im Jahr 2002 ihren Anteil an der Gesamtzahl der Ausbildungsplatzsuchenden<br />

(11,1% gegenüber 8%). Es bleiben also in der Relation mehr ausländische<br />

Jugendliche ohne Ausbildungsplatz als deutsche.<br />

Bei den über 16-jährigen <strong>Jugendlichen</strong> umfasst ein Altersjahrgang ca. 900.000 Menschen, da<strong>von</strong><br />

sind etwa 95.000 nicht deutscher Staatsangehörigkeit. Von einem Altersjahrgang münden bei<br />

den deutschen <strong>Jugendlichen</strong> ca. zwei Drittel in das duale Ausbildungssystem ein, <strong>von</strong> den<br />

ausländischen <strong>Jugendlichen</strong> hingegen nur 25 bis 30 Prozent. Insgesamt blieben im Jahr 2000<br />

37,7% der Ausländer zwischen 20 <strong>und</strong> 29 Jahren ohne anerkannten Berufsabschluss, hingegen<br />

nur 10,3% der gleichaltrigen Deutschen.<br />

Ungeachtet ihrer höheren allgemeinbildenden Schulabschlüsse sind die Ausbildungschancen<br />

junger ausländischer Frauen noch geringer als die männlicher Jugendlicher. Zwar stieg der<br />

Anteil der jungen ausländischen Frauen unter den Auszubildenden <strong>von</strong> 39,7% im Jahr 1999 auf<br />

41,0% im Jahr 2000 <strong>und</strong> ist da<strong>mit</strong> nahezu identisch <strong>mit</strong> dem entsprechenden Anteil junger<br />

deutscher Frauen (41,3%), doch blieben wesentlich mehr ausländische junge Frauen ohne<br />

Berufsabschluss als junge ausländische Männer <strong>und</strong> deutsche Männer <strong>und</strong> Frauen. In der<br />

Altersgruppe der 20-bis 29-Jährigen blieben im Jahr 2000 b<strong>und</strong>esweit 33,7% der ausländischen<br />

jungen Männer ohne Berufsabschluss, aber 42,0 % der jungen Ausländerinnen. Der entsprechende<br />

Anteil betrug bei deutschen jungen Männern 9,8% <strong>und</strong> bei deutschen Frauen 10,8%.<br />

Tabelle 3: Ausländische Auszubildende nach Berufsgruppen <strong>und</strong> Geschlecht 1997 bis 2001<br />

Jahr Insgesamt da<strong>von</strong><br />

in gewerbli- in kaufmänni- Männliche Auszu- Weibliche Auszuchen<br />

Berufen schen Berufen bildendebildende<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

1997 110.061 64.981 45.080 68.081 61,9 41.980 38,1<br />

1998 104.250 57.565 59.650 64.010 61,4 40.240 38,6<br />

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