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Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund

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Selbst wenn, was sich derzeit abzeichnet, ein Zuwanderungsgesetz nur in sehr begrenztem<br />

Umfang Neuzuwanderung vorsehen wird, werden andere Entwicklungen – in der absehbaren<br />

Zeit vor allem die Erweiterung der Europäischen Union – zusätzliche Zuwanderung auslösen.<br />

Ferner ist absehbar, dass demografische Trends sowie Entwicklungen des Arbeitsmarktes<br />

auch langfristig politische Aktivitäten nach sich ziehen werden, durch die Deutschland für<br />

weitere Zuwanderung attraktiv wird. Dies gilt nicht zuletzt für ostdeutsche B<strong>und</strong>esländer, die<br />

ein hohe Maß an Abwanderung ihrer altansässigen Bevölkerung verzeichnen.<br />

Zu den demografischen Trends, die der Erwartung einer dauerhaft notwendigen <strong>und</strong> verstärkten<br />

Zuwanderung zugr<strong>und</strong>e liegen, gehört der Geburtenrückgang, verb<strong>und</strong>en <strong>mit</strong> einer<br />

enormen Erhöhung der Lebenserwartung. Zugleich vergrößert sich der Abstand der Generationen,<br />

da das Erstgeburtsalter steigt. Dieselbe Entwicklung ist in ganz Europa zu beobachten.<br />

Zur Illustration wird in Tabelle 5 die Vorausschätzung des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes wiedergegeben,<br />

die sich auf einen moderaten langfristigen Zuwanderungssaldo <strong>von</strong> 200.000 Personen<br />

jährlich stützt:<br />

Tabelle 5: Bevölkerung in Deutschland nach Altersgruppen<br />

9. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />

Variante 2 (langfristiger Zuwanderungssaldo 200 000 Personen im Jahr)<br />

In 1 000 Personen<br />

Alter <strong>von</strong>...<br />

bis unter...<br />

Jahren<br />

1.1. des<br />

Jahres<br />

2000 2010 2020 2030 2040 2050<br />

unter 20 17.487 15.474 14.103 13.430 12.388 11.462<br />

(21,3%)<br />

(16,2%)<br />

20 – 30 9.640 9.711 9.070 7.923 7.639 7.224<br />

30 – 50 25.968 24.195 20.596 20.159 18.339 16.911<br />

50 – 65 15.554 15.756 19.343 16.443 14.716 14.591<br />

20 – 65 51.162 49.662 49.010 44.533 40.693 38.726<br />

zusammen<br />

65 <strong>und</strong><br />

mehr<br />

(62,4%)<br />

13.336<br />

(16,3%)<br />

27<br />

(55,0%)<br />

16.362 17.226 20.014 21.464 20.193<br />

(28,8%)<br />

Insgesamt 81.985 81.497 80.339 77.977 74.546 70.381<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2000; Stand: Juli 2000<br />

Nach Nauck (2003) sind die beiden folgenden Aspekte <strong>von</strong> besonderem Einfluss auf die Erwartung<br />

künftiger Migrationen: Zum einen werden – was schon im gesamten 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

der Fall ist – regelmäßig weniger Mädchen geboren als Jungen; zur Zeit verzeichnet jede Generation<br />

etwa ein Drittel weniger Mädchen, als zur Bestandserhaltung der Bevölkerung notwendig<br />

wären. Einen bedeutenden Motor für Migration stellt daher wahrscheinlich die Partnerschafts-<br />

bzw. Heiratsmigration dar: Ein wachsender Teil der jungen Männer – unabhängig<br />

<strong>von</strong> der eigenen Herkunft – wird sich wahrscheinlich Lebenspartnerinnen im Ausland suchen.<br />

Zum anderen entsteht durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung ein wachsender Zusatzbedarf<br />

an jüngeren Menschen, die Dienstleistungen erbringen – nicht zuletzt: spezielle<br />

Dienste für die Älteren, wie etwa Versorgung <strong>und</strong> Pflege. Dieser Bedarf kann – bei gleichzeitigem<br />

Geburtenrückgang sowie der Vergrößerung der Generationenabstände – nur durch<br />

Zuwanderung aus dem Ausland gedeckt werden: Der Bedarf an persönlichen Dienstleistun-

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