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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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Thorsten Schauz, Yasemin Utku und Angela Uttke<br />

Im September 2004 fand in der Abtei Brauweiler in Pulheim<br />

der Fachkongress „<strong>NRW</strong>urbanism” der <strong>Landesinitiative</strong><br />

Stadtbaukultur <strong>NRW</strong> statt. Inhaltlich wurde die eintägige<br />

Veranstaltung vom Europäischen Haus der Stadtkultur in<br />

Kooperation mit der Universität Dortmund vorbereitet.<br />

Intention war, mit dem Reizthema „New Urbanism” eine<br />

Diskussion über städtebauliche Probleme und Handlungsfelder<br />

in Nordrhein-Westfalen anzustoßen. Drei der Mitorganisatoren<br />

des Kongresses, Yasemin Utku (Institut für Raumplanung,<br />

Universität Dortmund), Thorsten Schauz und Angela<br />

Uttke (beide Fachgebiet Städtebau und Bauleitplanung,<br />

Universität Dortmund), trafen sich im Januar 2005 zu einer<br />

Nachlese des Kongresses.<br />

Schauz: Gibt es ein „Lernen von Pulheim”?<br />

Uttke: Von konkreten Ergebnissen eines Kongresses zu sprechen,<br />

ist kaum möglich. Die intensive Beschäftigung mit dem<br />

Thema der Übertragbarkeit des New Urbanism auf Nordrhein-Westfalen<br />

hat Antworten auf unterschiedlichen Ebenen<br />

geliefert. Das Thema und die Beiträge haben viele Diskussionen<br />

angeschoben und vor allem Denkanstöße gegeben. Das<br />

würde ich schon als einen Erfolg bezeichnen, von dem man<br />

lernen kann.<br />

Utku: Meiner Meinung nach hat während der Diskussionen<br />

eine Entmystifizierung des Begriffs New Urbanism stattgefunden.<br />

Wir sind ja schon im Vorfeld des Kongresses auf<br />

zum Teil heftige, oft ablehnende Reaktionen gestoßen.<br />

Allgemein betrachtet verbinde ich mit „Lernen von Pulheim”<br />

die Erkenntnis, dass man einen fruchtbaren Diskurs stiften<br />

kann, wenn man mit einem guten Thema einen möglichst<br />

breiten Personenkreis anspricht.<br />

Uttke: Ja, die Bandbreite der Teilnehmer war schon beeindruckend:<br />

von Stadtbauräten über Verwaltungsmitarbeiter,<br />

Vertretern aus der Immobilienbranche, Planern, Vertretern<br />

von Universitäten bis hin zu vielen weiteren Akteursgruppen.<br />

Ich denke, das hat entscheidend zu der Diskussionskultur<br />

von Pulheim beigetragen.<br />

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<strong>NRW</strong>urbanism<br />

<strong>StadtBauKultur</strong>-Kongress 2004<br />

Schauz: Auch die sorgfältige und vielschichtige Beleuchtung des Themas<br />

spielte dabei eine große Rolle, gewissermaßen die Dramaturgie des Kongresses<br />

...<br />

Utku: ... wobei die Eröffnung des Kongresses mit der Einführung in das<br />

Thema „New Urbanism” und die Präsentation unterschiedlicher Standpunkte<br />

wie üblich im Plenum stattfand. Die anschließende Vertiefung und Diskussion<br />

in den vier Arbeitsgruppen anhand konkreter Projekte war auch spannend –<br />

schon in der Vorbereitung haben wir ja von einem „Feuerwerk der Projekte”<br />

gesprochen. Die Stellungnahmen im abschließenden Plenum machten den<br />

großen Diskussionsbedarf dann erneut deutlich. Der Reader mit einer Artikelsammlung<br />

zum Tagungsthema, der jedem Teilnehmer schon im Vorfeld<br />

zur Verfügung stand, war sicherlich ein gutes Fundament für den Kongress<br />

und dient vielen vermutlich auch als Nachschlagewerk über die Veranstaltung<br />

hinaus. Insgesamt denke ich, dass durch die unterschiedlichen Informations-<br />

und Diskussionsebenen schließlich eine Einordnung des Themas in<br />

den nordrhein-westfälischen Alltag ermöglicht wurde.<br />

Schauz: Für die die Abtei Brauweiler mit ihren Räumlichkeiten einen gelungenen<br />

Rahmen bildete! Könnte man aus der großen Resonanz auf den Kongress<br />

in Pulheim schließen, dass ein Nachholbedarf und dementsprechend<br />

ein großes Interesse am Austausch über Fragen des Planens und Bauens in<br />

Nordrhein-Westfalen besteht?<br />

Uttke: Aus meinen Erfahrungen und den Pausengesprächen während des<br />

Kongresses würde ich das unbedingt bestätigen. Mir wurde mehrfach<br />

gesagt, dass es kein Forum in Nordrhein-Westfalen gäbe, in dem anhand<br />

konkreter Projekte über Planungs- und Baukultur in Nordrhein-Westfalen<br />

diskutiert wird. Über das Vehikel „New Urbanism“ ist uns das in Pulheim<br />

gelungen.<br />

Schauz: Das hieße, ein jährlich stattfindender Kongress zu einem planungsrelevanten<br />

Thema wäre ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu mehr<br />

Kommunikation und einer beständigen Diskussionskultur in Nordrhein-<br />

Westfalen – eigentlich eine zentrale Aufgabe der <strong>Landesinitiative</strong> StadtBau-<br />

Kultur <strong>NRW</strong>. Wobei die Kongressthemen streitbar sein sollten, so wie das<br />

Thema „New Urbanism – <strong>NRW</strong>urbanism” ein Streitthema war.<br />

Utku: Ein Ziel zur Durchführung solcher <strong>Jahre</strong>skongresse sollte es auch sein,<br />

für neue Themen oder „Nischenthemen” zu sensibilisieren, Dogmen abzubauen<br />

und Kommunikation und Diskurs zu stiften.<br />

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