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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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Achim Großmann<br />

In unserer Gesellschaft spielt gute Kommunikation eine immer größere Rolle.<br />

Im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und bei dem Setzen von Themen<br />

hängt der jeweilige Erfolg von der Qualität und der Kreativität der Kommunikation<br />

ab. Für Baukultur gilt dies in besonderem Maße. Deshalb haben wir<br />

vor fünf <strong>Jahre</strong>n mit zahlreichen Partnern die „Initiative Architektur und Baukultur“<br />

ins Leben gerufen, um eine breite Öffentlichkeit für dieses Anliegen<br />

zu gewinnen.<br />

Eine überzeugende Definition des Begriffs Baukultur ist schwierig. Denn die<br />

Maßstäbe für Baukultur sind abhängig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

von Werthaltungen, von ökonomischen, kulturellen, ökologischen<br />

und sozialen Anforderungen. Sie unterliegen naturgemäß einem ständigen<br />

Wandel.<br />

Daher stellt sich zunächst die Frage, wie wir mit unserer gebauten Umwelt<br />

umgehen. Wie planen, bauen und nutzen wir, so dass dabei hohe Qualität<br />

entsteht, sich die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft darin widerspiegeln,<br />

Städte attraktiv bleiben, Bürger sich wohl fühlen und der Standort Deutschland<br />

seine Leistungsfähigkeit und Anziehungskraft zeigt?<br />

Hinzu kommt eine Vielzahl der am Planen und Bauen beteiligten Akteure.<br />

Diese in den Auseinandersetzungsprozess einzubinden, ist ebenfalls eine<br />

große Kommunikationsaufgabe. Dabei geht es nicht nur um das Verhältnis<br />

einzelner Berufsgruppen zueinander, sondern vor allem um den „Schulterschluss“<br />

von Fachleuten und Bauherren. Eine bloße Fachdiskussion unter<br />

Fachleuten macht noch keine Baukultur aus.<br />

Und vor allem geht es um die Bürgerinnen und Bürger. Sie sind die „Nutzer“<br />

von Baukultur.<br />

Um der Komplexität des Themas und der Vielzahl der Beteiligten gerecht<br />

zu werden, setzen wir in hohem Maße auf „Prozessqualität“, d.h. auf die<br />

Qualität von Verfahren. Damit sind die Verfahren der Bürgerinformation<br />

und -beteiligung bei der kommunalen Bauleitplanung gemeint, die Planungswettbewerbe,<br />

die verschiedenen Formen fachkundiger Beratung, Mediations-<br />

und Moderationsverfahren – und konkrete Teamarbeit am Einzelobjekt.<br />

Immer wichtiger wird dabei auch, private Bauherren und Investoren<br />

davon zu überzeugen, dass gute Verfahren die Chance guter Ergebnisse in<br />

sich tragen.<br />

76<br />

Die Bundesinitiative Architektur<br />

und Baukultur<br />

Fünf <strong>Jahre</strong> Stadtbaukultur in <strong>NRW</strong><br />

Als das Land Nordrhein-Westfalen vor fünf <strong>Jahre</strong>n die Initiative<br />

<strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> startete, stellte es sich damit als<br />

erstes Bundesland in Deutschland dem Wettbewerb der<br />

Regionen um baukulturelle Standortqualität. Zugleich griff<br />

es damit als eines der ersten Bundesländer die von der Bundesinitiative<br />

Architektur und Baukultur verfolgten Ziele auf.<br />

Die Initiative <strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> nähert sich dem Begriff<br />

Baukultur unter dem Aspekt, in welchem Maße eine Gesellschaft<br />

dem Bauen und Planen Aufmerksamkeit, Energie und<br />

Kreativität widmet. Dieser Ansatz zielt – wie auch die Bundesinitiative<br />

Architektur und Baukultur – ganz wesentlich<br />

auf die Auseinandersetzung der Gesellschaft mit ihrer<br />

gebauten Umwelt ab.<br />

Mit vielfältigen Maßnahmen und Instrumenten hat die<br />

Initiative <strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> in den vergangenen fünf<br />

<strong>Jahre</strong>n ihr Augenmerk auf spezifische Schwerpunktthemen<br />

wie die Qualität des Bauens, die Gestaltung des öffentlichen<br />

Raumes oder den Denkmalschutz gelenkt. Veranstaltungen<br />

und Projekte wie „Stadt macht Platz – <strong>NRW</strong> macht Plätze“,<br />

„Straße der Gartenkunst <strong>NRW</strong>“ oder „kölnarchitektur“<br />

haben nicht nur in der Fachöffentlichkeit, sondern auch bei<br />

interessierten Bürgerinnen und Bürgern großes Interesse für<br />

die Belange der Baukultur geweckt.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Initiative und ihres Erfolges<br />

ist dabei ohne Zweifel die enge Kooperation mit zahlreichen<br />

Partnern, seien es Städte, Gemeinden, Kammern oder Verbände,<br />

die sich ebenfalls der Stärkung des Bewusstseins<br />

für Baukultur in Deutschland verschrieben haben. Der Netzwerkgedanke,<br />

d.h. konkret die Zusammenarbeit mit den<br />

im baukulturellen Bereich vorhandenen Institutionen, Verbänden<br />

und Akteuren, ist eine wichtige Voraussetzung, um<br />

Erfahrungen aus allen Ebenen und Bereichen aufzugreifen<br />

und gebündelt sichtbar zu machen. Denn Baukultur beschränkt<br />

sich nicht auf Architektur im engeren Sinne; sie<br />

umfasst gleichermaßen die Ingenieurbaukunst, Stadt- und<br />

Regionalplanung, Belange des Denkmalschutzes, Landschaftsarchitektur<br />

oder die Kunst am Bau und den öffentlichen<br />

Raum. Und sie entsteht in deutschen Städten und<br />

Gemeinden täglich neu und prägt damit wesentlich das<br />

Erscheinungsbild und die Lebensqualität in Regionen und<br />

Bundesländern.

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