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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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Bedeutung von Baukultur in Deutschland<br />

Diese Mehrdimensionalität von Baukultur stellt eine wichtige<br />

Qualität dar, deren Förderung sich auch die Bundesregierung<br />

zum Ziel gesetzt hat. Deutschland ist das europäische<br />

Land mit dem höchsten Bauvolumen; mehr als die Hälfte<br />

aller Investitionen in Deutschland werden in der Baubranche<br />

getätigt. Diesem Sektor kommt daher eine hohe Priorität zu.<br />

Darüber hinaus spielt die Qualität der gebauten Umwelt für<br />

Standortentscheidungen von Investoren und die Selbstdarstellungen<br />

von Städten und Gemeinden eine zunehmend<br />

wichtigere Rolle. Städte und Regionen müssen neue Profile<br />

im internationalen Wettbewerb entwickeln. Dabei kann<br />

gerade die Architektur Gradmesser für das Leistungsvermögen<br />

und die Innovationskraft eines Standortes sein. Auch<br />

der Bund als öffentlicher Bauherr bekennt sich mit seinen<br />

Projekten zu seinen baupolitischen Zielen.<br />

Bundesinitiative Architektur und Baukultur<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

hat im Oktober 2000 die Bundesinitiative Architektur<br />

und Baukultur ins Leben gerufen. Sie wurde und wird dabei<br />

unterstützt von der Beauftragten der Bundesregierung für<br />

Kultur und Medien, den Berufsverbänden der Architekten<br />

und Ingenieure sowie zahlreichen Institutionen aus den verschiedenen<br />

Bereichen des Planens und Bauens.<br />

Ziel der Initiative war es zunächst, das Thema Baukultur<br />

wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Nicht nur eine<br />

kleine Fachöffentlichkeit, auch die breite Bevölkerung und<br />

insbesondere die Politik sollten für die Anliegen der Baukultur<br />

sensibilisiert werden. Einen ersten Erfolg konnte die<br />

Initiative im Jahr 2002 verzeichnen, als die Bundesregierung<br />

dem Deutschen Bundestag – erstmals in der Geschichte der<br />

Bundesrepublik – einen „Statusbericht zur Lage der Baukultur“<br />

vorlegen konnte. Das Thema Baukultur war damit nicht<br />

nur wieder Gegenstand der politischen Diskussion, sondern<br />

stand auch verstärkt im Blickpunkt der Öffentlichkeit.<br />

Der Bundestag hat den Bericht in seinen Ausschüssen ausführlich erörtert<br />

und die mit der Initiative verfolgten Ziele in einem eigenen Entschließungsantrag<br />

zur Qualitätsoffensive für gutes Planen und Bauen (Drs.15/1092) am<br />

16. Oktober 2003 fraktionsübergreifend unterstützt. Insbesondere hat er<br />

das im Statusbericht vorgeschlagene Projekt einer nationalen Stiftung Baukultur<br />

begrüßt und die Bundesregierung aufgefordert, alsbald ein entsprechendes<br />

Gesetz in den Bundestag einzubringen.<br />

Baukultur erfordert Kommunikation aber auch in und mit der breiten<br />

Öffentlichkeit. Denn Baukultur kann nicht staatlich verordnet werden; sie<br />

entsteht nur im Zusammenwirken aller Beteiligten. Eine Nachfrage nach<br />

qualitätvoller Planung und Bauleistung setzt voraus, dass das Bewusstsein<br />

für die Belange der Baukultur auch bei den „Endverbrauchern“ gestärkt<br />

wird. So sind im Rahmen der Bundesinitiative in den letzten <strong>Jahre</strong>n zahlreiche<br />

Veranstaltungen und Projekte durchgeführt worden, um die Anliegen<br />

der Baukultur – über die Fachöffentlichkeit hinaus – einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu vermitteln. Beispielhaft seien hier nur der erste Kongress „Baukultur<br />

in Deutschland“ im Dezember 2001 in Köln oder der deutsche Beitrag für<br />

die Architektur-Biennale in Venedig genannt.<br />

Gründerkreis<br />

Der Gedanke, dem mit der Initiative Architektur und Baukultur eingeleiteten<br />

Dialog eine dauerhafte Plattform zu verschaffen, wurde erstmals im Juni<br />

2002 am Rande des XXI. Architektur-Weltkongresses UIA vom so genannten<br />

Gründerkreis artikuliert, dem etwa 100 Personen mit großem Engagement<br />

im Bereich der Baukultur angehörten. Das von diesem Kreis verabschiedete<br />

Statut – unterzeichnet von Peter Conradi, Karl Ganser, Karl<br />

Heinrich Schwinn und dem Autor – weist bereits auf die bundesweite<br />

Kommunikation als Kernaufgabe der Stiftung hin. Erste für diese Aufgabe<br />

so wichtige Kommunikationsinstrumente, Multiplikatoren und Zielgruppen<br />

waren schon damals Gegenstand der Diskussion.<br />

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