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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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estimmung einer Stadt in der internationalen Konkurrenz.<br />

Der „Innovationspreis Wohnungsbau“ hat ganz in diesem<br />

Sinne herausragende Entwürfe zukunftsfähiger und innenstadtnaher<br />

Wohnstandorte prämiert, die ein wichtiger Teil<br />

der ökonomischen Entwicklung des jeweiligen Gesamtstandortes<br />

sein werden.<br />

Neben Handel und Wohnen spielt das Gewerbe eine immer<br />

größere Rolle bei der Diskussion um die Gestaltung unserer<br />

Städte. Nicht selten klagen wir über die Gesichtslosigkeit<br />

der suburbanen Gebiete, die kaum Verbindungen zur Stadt<br />

ermöglichen und urbanes Leben zulassen. Mit dem Forschungsprojekt<br />

„Orte der Arbeit“ ist die Initiative StadtBau-<br />

Kultur <strong>NRW</strong> den zugrunde liegenden Mechanismen und den<br />

zukünftigen Spielräumen bei der Gestaltung von Gewerbegebieten<br />

näher gekommen. Eine wichtige Grundlage für die<br />

Verbesserung dieser baukulturell zumeist interessenlosen<br />

Nutzung ist geschaffen.<br />

Nur scheinbar im Widerspruch dazu steht die Präsentation<br />

der Ausstellung „DEUTSCHLANDSCHAFT“ in Nordrhein-<br />

Westfalen. Denn hier wurden nicht die umsatzträchtigen<br />

architektonischen Lösungen präsentiert, sondern die kleinen<br />

Eingriffe, die insbesondere in der Peripherie oder in den<br />

undefinierten Zwischenräumen unserer Städte für ein qualitätvolleres<br />

Bild sorgen können.<br />

Die „1.000 Baulücken <strong>NRW</strong>“ haben sich mit kleinen Eingriffen,<br />

dem inneren Umbau und der Pflege unserer Städte<br />

beschäftigt. Die in einem breit angelegten Bürgerwettbewerb<br />

zusammengetragenen Vorschläge für den Umgang<br />

mit den zahlreichen, kleinen und großen, nicht genutzten<br />

Zwischenräumen hat gezeigt, dass die Bewohner durchaus<br />

die baukulturellen Missstände vor Ort wahrnehmen und<br />

dass sie in der Lage sind, gleichermaßen qualitätvolle und<br />

humorvolle, dauerhafte und temporäre Lösungen für die<br />

innere urbane Weiterentwicklung vorzuschlagen.<br />

Bauen auf Zeit hat angesichts der großen gestalterischen Herausforderungen<br />

und angesichts der Schnelllebigkeit von Stilen und Formen einen besonderen<br />

Reiz. Es kann Lösungen vordenken, oder aber das Gewohnte durch<br />

neue Bilder bereichern. Dass nicht jede baukulturelle Lösung auf Dauer<br />

angelegt sein muss, wurde im Projekt „Temporäre Architektur an besonderen<br />

Orten“ erprobt. Die studentische Intervention auf dem Gustaf-Gründgens-Platz<br />

in Düsseldorf hat eindrucksvoll deutlich gemacht, wie Entwurfsqualität<br />

und partizipatorischer Anspruch auf kreative Weise miteinander<br />

verbunden werden können.<br />

Die Initiative <strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> verbindet ihre Suche nach „Gestalt gebenden“<br />

Vorbildern natürlich auch mit dem Blick nach oben und in Richtung<br />

der großen Entwürfe, die die Trends der Zukunft formulieren. Dazu<br />

gehören insbesondere die immer wieder sehnsuchtsvoll betrachteten Hochhäuser.<br />

Der „Traum vom Turm“ hat aber neben der äußeren Erscheinung<br />

einen baukulturellen Kern, der von Ingenieuren geschaffen wird und häufig<br />

verborgen bleibt. Die Ausstellung widmete sich genau diesem Kern, den<br />

technischen Möglichkeiten und der aus Druck und Zug entstehenden Eleganz<br />

eines architektonischen Erscheinungsbildes.<br />

Und schließlich mischt sich die Initiative auch in aktuelle „Gestalt findende“<br />

Prozesse ein. Dies ist besonderes intensiv bei der Formulierung der baukulturellen<br />

Projekte im Rahmen der Bewerbung „Kulturhauptstadt 2010 –<br />

Essen für das Ruhrgebiet“ geschehen. Unterschiedlichste Projektbeteiligte,<br />

auch und vor allem solche, die scheinbar wenig an der Entwicklung von<br />

Baukultur teilhaben, haben in zwei Werkstätten grundlegende Standards<br />

und neue Ideen für die architektonische und planerische Umsetzung des<br />

Kulturhauptstadtgedankens im Ruhrgebiet erarbeitet.<br />

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