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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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Unter dem Titel Privatgrün 2004 veranstaltete der Fuhrwerkswaage-Kunstraum<br />

in Köln eine Ausstellungstrilogie, in deren Fokus private Gärten als<br />

Orte der Präsentation für zeitgenössische Kunst standen. Die Konzeption<br />

der Ausstellung lehnte sich an das erstmals 1994 unter dem Titel Privatgrün<br />

erfolgreich durchgeführte Projekt an, das 21 Bildhauerinnen und Bildhauern<br />

ebenso viele Gärten wie Präsentationsorte öffnete. In Form von<br />

Skulpturen, Bauwerken und Bepflanzungen reflektierten die realisierten<br />

Arbeiten auf unterschiedliche Weise das Thema der Garten-Kunst und<br />

gaben auf Grund dieses individuellen, originären Ortsbezugs Anregungen,<br />

die eigene Beziehung zu Natur, Garten und Landschaft zu überdenken.<br />

Die positive Resonanz einerseits wie auch ein durch interventionistische<br />

Praxis und temporäre Artikulationen veränderter Blickwinkel auf Kunst und<br />

Garten durch eine neue Künstlergeneration andererseits bildeten zehn<br />

<strong>Jahre</strong> später die Basis für eine Fortsetzung und Erweiterung von Privatgrün.<br />

Im Gegensatz zu Ausstellungen der vergangenen <strong>Jahre</strong>, die zeitgenössische<br />

Kunst in Parkanlagen (hellgruen, Düsseldorf 2001; Aquaplaning, Bad<br />

Oeynhausen 2000) oder im Stadtraum (Hamburg 2000) realisierten, lenkte<br />

Privatgrün 2004 den Fokus auf den Privatbereich des Gartens im urbanen<br />

Kontext. Auf diese Weise soll der breite Diskurs über Kunst im öffentlichen<br />

Raum erweitert werden: auf Fragestellungen nach der künstlerischen Gestaltung<br />

von privaten Räumen und ihrer Relevanz für soziale Systeme als<br />

Orte des Rückzugs und der Utopie, als Spiegel von Gesellschaft, von Ordnung<br />

und Dissens.<br />

In drei separaten Ausstellungen setzten sich die eingeladenen 55 Künstlerinnen<br />

und Künstler mit der jeweiligen Situation des Gartens auseinander.<br />

In einem ersten Teil wurden insgesamt 18 Hausgärten in Kölns südlichem<br />

Stadtteil Sürth zu Orten zeitgenössischer Kunst. Hierbei reichte das Spektrum<br />

der Grünareale vom kleinen Innenhof mit etwa 20 Quadratmetern bis<br />

zum Auengarten mit mehr als 2000 Quadratmetern. Eine gänzlich unterschiedliche<br />

Situation des privaten Gartens markieren Kleingärten in einer<br />

Schrebergartenkolonie. Hier traten die Kunstwerke in einen Kontext,<br />

geprägt von Regularien der Nutzung des Grüns, von unmittelbarer Nachbarschaft<br />

und Vereins-Charakter. Im Übergang vom privaten zum öffentlichen<br />

Raum gelegen, unterscheiden sich die Klein- oder Schrebergärten von<br />

Hausgärten durch ihre Anlage und Konzentration. Dieser<br />

Teil des Ausstellungsprojektes fand in 18 Gärten der Kleingartenanlage<br />

Sonnenhang im Stadtteil Köln-Rodenkirchen<br />

statt. „Grüne Inseln“, Symbiosen von Vorortsituation und<br />

Urbanität bildeten im dritten Teil der Ausstellung dann<br />

18 Dachgärten in der südlichen Innenstadt Kölns (Chlodwigplatz,<br />

Ubierring, etc.). Hoch über dem Stadtverkehr wurden<br />

diese – konstruierten – Grünareale zu Zonen der Ruhe, vor<br />

allem aber auch des weiten Blicks. In allen drei Teilausstellungen<br />

war in jedem Garten ein geschulter Betreuer präsent,<br />

der zu dem jeweiligen Kunstwerk Auskunft geben und über<br />

Absicht und Hintergründe informieren konnte. Anders als<br />

bei Haus- und Schrebergärten – mit freiem Zugang für<br />

Publikum an den Wochenenden – wurden die Besucher der<br />

Dachgärten in Kleingruppen geführt. Mit mehr als 10.000<br />

Besuchern wurde die gesamte Ausstellungstrilogie sehr gut<br />

angenommen.<br />

Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Ausrichtung<br />

thematisierten bei Privatgrün 2004 den privaten grünen<br />

Außenbereich als individuelles Rückzugsgebiet. Sowohl junge,<br />

noch unbekannte, aber bereits positiv aufgefallene als auch<br />

renommierte Künstlerinnen und Künstler wurden eingeladen.<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> nach Privatgrün war die Fortsetzung 2004<br />

nicht nur ein Spiegel eines weiterentwickelten Kunstverständnisses,<br />

sondern auch einer anderen Künstlergeneration.<br />

Darüber hinaus sollte Privatgrün 2004 die Aufmerksamkeit<br />

auf den privaten grünen Außenbereich als einen Ort für<br />

Kunst lenken, insbesondere hinsichtlich der originären Ortsbezogenheit<br />

der Skulpturen. Dabei befanden sich alle drei<br />

Ausstellungssituationen geographisch auf einer Nord-Süd-<br />

Achse: vom „Häuschen im Grünen“ im Vorort über den<br />

Schrebergarten am Stadtrand bis zum Dachgarten im<br />

Zentrum.<br />

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