5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW
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Der Dreiklang aus der kulturellen, städtebaulichen und touristischen Dimension<br />
von Garten- und Landschaftskunst zieht sich denn auch wie ein roter<br />
Faden durch die REGIONALEN „Kultur- und Naturräume in <strong>NRW</strong>“, die, aus<br />
der IBA abgeleitet, seit dem Jahr 2000 alle zwei <strong>Jahre</strong> in verschiedenen Teilregionen<br />
des Landes durchgeführt werden. In allen REGIONALEN wurden<br />
und werden die kulturlandschaftlichen und gartenkünstlerischen Schätze in<br />
die regionale Thematik eingebunden und im Geist der Initiative <strong>StadtBauKultur</strong><br />
<strong>NRW</strong> für stadträumliche Qualifizierungs- und touristische Profilierungsstrategien<br />
– auch über das jeweilige Präsentationsjahr hinaus – genutzt. Das gartenkulturelle<br />
Erbe, in <strong>NRW</strong> gibt es allein 3000 bis 5000 potenzielle Gartendenkmäler,<br />
und das Grün als Teil des öffentlichen Raumes in der Stadt sind<br />
seither wieder stark in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Was man schätzt,<br />
das schützt man auch.<br />
Als ein zentrales Strategieelement ist gemeinsam mit dem Tourismusverband <strong>NRW</strong>, den beiden<br />
Landschaftsverbänden und den regionalen Akteuren das Konzept der vier regionalen<br />
„Straßen der Gartenkunst in <strong>NRW</strong>“ entwickelt worden. Diese Bemühungen sind eingebunden<br />
in das Interreg-Projekt „European Garden Heritage Network“ um das Zentrum für Gartenkunst<br />
und Landschaftskultur Rheinland der Stiftung Schloss und Park Dyck als Leadpartner<br />
und weiteren Partnerregionen in Mittelengland und Westfrankreich. Unter den vier europäischen<br />
Themen „Geschichte der Gartenkunst“, „Gärten berühmter Persönlichkeiten“, „Fruchtbare<br />
Gärten“ und „Zeitgenössische Gärten“ werden die regionalen Routen in Frankreich im<br />
westlichen Loire-Tal, in Großbritannien in den Provinzen Surrey, Sommerset und Cheshire<br />
sowie die Routen in <strong>NRW</strong> zusammengestellt.<br />
Als erste Route in <strong>NRW</strong> ist die „Gartenroute der kulturellen<br />
Ereignisse“ in Ostwestfalen-Lippe (OWL) im Juni 2005 eröffnet<br />
worden, in deren Mittelpunkt das Gartenreich OWL mit der<br />
jährlich wieder kehrenden Kulturreise „Wege durch das<br />
Land“ steht. Danach folgen die Route der „Gärten in der<br />
Münsterländer Schloss- und Parklandschaft“, deren Idee im<br />
neuen Museum im Tiergarten von Schloss Raesfeld einfühlsam<br />
erklärt wird, die Route der „Parks und Gärten als Elemente<br />
von Städtebau und regionaler Identität“ im Ruhrgebiet<br />
– im Spannungsfeld zwischen der gartenkünstlerischen<br />
Transformation einer Industriebrache in Duisburg-Meiderich<br />
und dem Eroberungsprozess der Natur auf der Kokerei Hansa<br />
in Dortmund – und schließlich die grenzüberschreitende<br />
Route zwischen Maas und Rhein „Ein- und Ausblicke in Garten,<br />
Architektur und Landschaft“ im Rheinland um die Stiftungen<br />
Schloss und Park Dyck und Schloss und Park Benrath<br />
in Düsseldorf mit dem eindrucksvollen Museum der Europäischen<br />
Gartenkunst. Beide Stiftungen haben jüngst in Partnerschaft<br />
mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen<br />
Hochschule Aachen und der Heinrich-Heine-Universität in<br />
Düsseldorf das Internationale Institut der Gartenkunst und<br />
Landschaftskultur zur gradualen wie postgradualen Ausbildung<br />
von Landschaftsplanern und Gartendenkmalpflegern<br />
gegründet. Die Wiederentdeckung der Gartenkunst in <strong>NRW</strong> ist also kein „nur“ denkmalpflegerisches<br />
Thema: Der Blick in die gartenkünstlerische Vergangenheit des Landes, aber auch die Auseinandersetzung<br />
mit zeitgenössischen Gärten sind verbunden mit der Aufforderung, die<br />
künftigen Chancen in den freiwerdenden Räumen einer sich wandelnden Stadtlandschaft zu<br />
erkennen und sie mit einem hohen Gestaltungsanspruch für mehr Qualität und Qualitätsbewusstsein<br />
in Stadt und Landschaft zu nutzen. Diese neu entstehenden und neu gestalteten<br />
Freiräume formen gemeinsam mit dem schon vorhandenen gartenkulturellen Erbe die künftige<br />
kulturelle Identität des „Gartenlandes <strong>NRW</strong>“.<br />
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