5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW
5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW
5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Martin Gerth<br />
90<br />
Baupolitische Ziele<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Der Staat ist der bedeutsamste Immobilieneigentümer und Bauherr in Nordrhein-Westfalen.<br />
Das staatliche Bauen hat bereits eine große Tradition. In<br />
dieser besonderen Verantwortung, seiner Verpflichtung gegenüber dem<br />
Gemeinwohl, muss es Anliegen des Staates sein, hohe baukulturelle Qualitätsansprüche<br />
und -maßstäbe zu artikulieren. Die Verpflichtung aller Ressorts<br />
auf die baupolitischen Ziele des Landes ist somit ein wichtiger Baustein<br />
auf dem Wege, die ambitionierten Qualitätsansprüche der <strong>Landesinitiative</strong><br />
<strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> umzusetzen.<br />
Zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s 2001 ist das staatliche Bauen im Rahmen der Modernisierung<br />
der Landesverwaltung und der Errichtung des Sondervermögens<br />
„Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen“ in ein<br />
betriebswirtschaftlich organisiertes Immobilienmanagement übergegangen.<br />
Um die auch zukünftig relevante baukulturelle Vorbildfunktion des Staates<br />
zu stärken, sind in kommunikativer Auseinandersetzung mit den Kammern<br />
und Verbänden des Landes die baupolitischen Ziele formuliert worden.<br />
Durch Verabschiedung im Landtagsausschuss sind sie bindende Maßgaben<br />
geworden. In einer Broschüre der <strong>Landesinitiative</strong> <strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong><br />
wurden die Qualitätsanforderungen an die staatliche Bautätigkeit erstmals<br />
veröffentlicht, so dass sie auch anderen öffentlichen und privaten Bauherrn<br />
sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern als wegweisende Vorgabe<br />
dienen.<br />
Die dort formulierten Qualitätsanforderungen, die neun unterschiedlichen<br />
programmatischen Zielen zugeordnet sind,<br />
reichen von Aspekten der Bauinnovation und Nachhaltigkeit<br />
bis zur Energieeinsparung und Kunst am Bau. Ein besonderes<br />
Augenmerk liegt, nicht zuletzt als Ausdruck demokratischer<br />
Planungskultur, auf Wettbewerben. Das Land konnte<br />
in den letzten <strong>Jahre</strong>n zahlreiche Realisierungswettbewerbe<br />
unter anderem für Justiz- und Finanzamtszentren, Hochschulbauten<br />
und Kliniken ausloben. Diese vermeintlich teuren<br />
Prozesse haben erneut bewiesen, dass der finanzielle<br />
Aufwand für die Wettbewerbsdurchführung in der Regel<br />
deutlich geringer ist als der wirtschaftliche Nutzen, der aus<br />
dem bestmöglichen Gebäudeentwurf resultiert. Unterstützt<br />
wurde die Beurteilung und Auswahl der Entwürfe durch<br />
neueste energetische Simulationsberechnungen.