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5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

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Frauke Burgdorff<br />

Die Realität ist nicht einheitlich. Sie setzt sich – wenn man es so formulieren<br />

will – aus unterschiedlichen Wirklichkeiten zusammen. Obwohl die jeweilige<br />

Wirklichkeit aus mess- und fassbaren Dingen besteht, wird sie wahlweise<br />

von unterschiedlichen Parteien anders wahrgenommen oder Teile von ihr<br />

werden bewusst ausgeblendet und nicht beachtet.<br />

Daraus resultiert nicht selten, dass Bauträger und Immobilienentwickler<br />

staunend vor den extravaganten Entwürfen von Architekten und Stadtplanern<br />

stehen und keine Realisierungschance in dem Vorgedachten sehen.<br />

Daraus resultiert aber auch, dass Investitionen nur kurzfristig die gewünschte<br />

Rendite erbringen und auf der Basis von scheinbar effizienten Kriterien<br />

schon nach wenigen <strong>Jahre</strong>n Verluste zu verzeichnen sind.<br />

Der <strong>Jahre</strong>skongress 2005 der Initiative <strong>StadtBauKultur</strong> <strong>NRW</strong> „Realität [Bauen]”<br />

hatte sich diesem komplexen Zusammenhang gestellt und sich vorgenommen,<br />

abgegrenzte Wirklichkeiten der Baukultur miteinander zu konfrontieren<br />

und die Sicht auf scheinbar fest gefügte Dinge durch den Blick des<br />

jeweilig anderen zu bereichern. Dies hieß konkret, dass wir Macher und Forscher,<br />

Entwerfer und Bauträger, Entwickler und Denker eingeladen hatten,<br />

die sich mit unterschiedlichen Feldern des Planens und Bauens beschäftigen.<br />

Das Konzept für diesen Kongress wurde mit Bernd Kniess diskutiert und von<br />

Yasemin Utku, Leonhard Lagos und mir entwickelt. Die Absicht war, in der<br />

Gegenüberstellung der unterschiedlichen Interpretationen der Realität einen<br />

geschärfteren Blick auf das Realisierbare innerhalb der scheinbar engen<br />

Grenzen der eigenen Wirklichkeit zu schaffen.<br />

Eine Phänomenologin (Susanne Hauser), ein Projektentwickler und Bauträger<br />

(Burkhard Drescher) und einen Architekt (Jean Philippe Vassal) stellten<br />

zum Einstieg ihre jeweilige Position der Alltagswahrnehmung und -praxis<br />

dar. Susanne Hauser hat deutlich gemacht, dass die Orte der Peripherie für<br />

die Wahrnehmung von baukultureller Qualität bestimmend sind und – auch<br />

wenn sie keine wachsende Zukunft haben – sein werden. Burkhard Drescher<br />

hat die Herausforderungen dargestellt, denen sich ein Unternehmen<br />

stellen muss, das in einem schrumpfenden Markt Wohn- und Gewerbestandorte<br />

entwickelt, baut und pflegt. Und schließlich hat Jean Philippe<br />

Vassal Konzepte seines Büros vorgestellt, die das Wohnen mit wenigen<br />

106<br />

Realität [Bauen]<br />

<strong>StadtBauKultur</strong>-Kongress 2005

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