5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

144
Stadt bedeutet immer auch Wohnen.
Also heißt Stadtbaukultur auch: die Stadt
fürs Wohnen, zum Wohlfühlen und damit
zum Leben wieder zu entdecken.
In Duisburg-Hamborn, einem eher vergessenen
Stadtteil, wurde eine ebenso vergessene zentrale
Wohnbebauung mit 161 Wohnungen des Kölner
Architekten Emil Rudolf Mewes aus den Jahren 1929/30
vom Bauherrn und Eigentümer THS Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten
Essen als Beitrag zur Stadtentwicklung und
Standortsicherung des Stadtteils Hamborn für eine neue Zukunft
durch Erhalt und wieder gestaltende Rückbesinnung nach intensiver
Spurensuche wie Material, Details, Ausstattung und Farbgebung nachhaltig
modernisiert.
Dieser Wohnkomplex gilt aus architekturgeschichtlichen, städtebaulichen
und sozialgeschichtlichen Gründen als signifikantes Beispiel der industrieorientierten
Urbanisierung des nördlichen Ruhrgebiets im Stil des zeitgenössischen
„Neuen Bauens und Wohnens“.
Große Wohnungen durch Zusammenlegung von kleinen Wohnungen
mit großen Fenstern in der üblichen Sprossenteilung zur Gartenseite und
angebauten Balkonen bieten zukunftsorientierten Wohnkomfort.
Die zum öffentlichen Raum gewandten Fassaden blieben oder wurden
wieder im ursprünglichen Stil hergestellt, ebenso die vier vorgelagerten
Plätze im Kreuzungsbereich der Straßen. Im Jahre 1991
auf Initiative der THS unter Denkmalschutz gestellt,
wurde hier in produktiver Kooperation mit den Vertretern
der Denkmalschutzbehörden ein modernes Verständnis
von Denkmalschutz praktiziert.
Stadtbaukultur durch intensive Spurensuche zur Erhaltung
der Vergangenheit, als dem Gedächtnis von Orten,
ausgerichtet auf eine neue Zukunft des Wohnens in
der Stadt. Hier profitieren alle: der Eigentümer, die
Bewohner und die Stadt. Stadtmarketing für und durch
einen wieder entdeckten Stadt-Ort mit neuem Namen
als Markenzeichen: „BauhausKarree“
Karl-Heinz Cox
BauhausKarree, Duisburg