5 Jahre - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

Was ist eigentlich eine Bramme?
Das Wörterbuch machts knapp:
Bramme: Eisenstück.
Und tatsächlich, hat man sich über lange schmale Fußwege bis zum Hochplateau der Halde (65 m) hochgekämpft, dann
steckt es da, das Eisenstück.
Schlicht und schlank, ebenso nüchtern wie geheimnisvoll. Nach dem Aufstieg durch das verwilderte Grün wirkt die steinige,
schwarze Öde oben besonders karg. Eine riesige Fläche, eine ins Negativ gekehrte Oase, und mittendrin die Bramme in
einem rostigen Rotbraun, gleichzeitig verloren und zentral.
Es ist eine laute Stille da oben, im Blick die Anlagen der Zeche Zollverein, das Tetraeder und die Schalke-Arena.
Viel Industrie, noch mehr Grün. Die Autobahn beängstigend nah.
Kein Busparkplatz, keine Hinweistafeln. Kein Fernglas, keine Getränkebude.
Ein Geheimtipp?
Die Schurenbachhalde, ebenso Industrie wie Kultur, mittendrin und doch darüber, ist von einer kantigen Eleganz, die eben
nur das Ruhrgebiet hat.
Es ist ein Ort mit Spannung, voll von Vergangenheit und Gegenwart, unspektakulär und gleichzeitig einzigartig.
Eine Oase eben.
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Henrietta Horn
Schurenbachhalde, Essen