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Dulles, Germany’s Underground, 1947) Wegen seiner vielfältigen verräterischen Aktivitäten kam es in<br />
der von Canaris geleiteten Abwehr laufend zu Fällen von Erpressung und Bestechung. (Ebd.)<br />
Als Deutschlands Lage zunehmend verzweifelt wurde, hätten die deutschen Langstreckenwaffen ein<br />
gewichtiger Trumpf bei Verhandlungen sein können. Nicht nur die V1- und V2-Raketen, sondern auch<br />
die Atombombe, deren Baupläne fertiggestellt worden waren, die jedoch aus technischen Gründen<br />
noch nicht angefertigt werden konnte, stellten für die alliierten Ziele eine reale Bedrohung dar. Doch<br />
Heisenbergs Kollegen im „Uranium-Klub“ hatten diese Informationen an Otto John verraten (einen<br />
schleimigen Charakter, der auch nach dem Krieg nicht entscheiden konnte, zu welcher Seite er<br />
gehörte, und schliesslich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde), der sie seinerseits an die Briten in<br />
Gestalt des „britischen“ Obersts Shapiro – Johns Kontaktperson in London – weitergaben.<br />
Am 17. August 1943 zerstörten 600 britische Bomber das Zentrum zur Herstellung von<br />
Langstreckenwaffen in Peenemünde, wobei sie mehr als 700 Ingenieure, Techniker und<br />
Wissenschaftler töteten. (Ebenda, S. 268-269)<br />
Nahezu alle deutschen Angriffshandlungen wurden unmittelbar nach ihrer Planung im OKW<br />
[Oberkommando der Wehrmacht], noch ehe sie auf meinem Schreibtisch landeten, dem Feind durch<br />
Verrat eines Angehörigen des OKW bekannt. Diese Quelle zu verstopfen, ist während des ganzen<br />
Krieges nicht gelungen.“ (Generalstabschef Halder, ebenda, S. 198)<br />
Hitler vergass nicht, die Armee in Russland mit Winterkleidung zu versorgen, noch liess er die Sechste<br />
Armee ohne Nachschub. Dass die extreme Kälte im Winter 1941/42 202.251 Menschenleben kostete,<br />
ging einzig und allein darauf zurück, dass Quartiermeister General Wagner, ein Angehöriger der<br />
hitlerfeindlichen Offiziersgruppe, den Transport von Winterkleidern für die Truppe vom Bahnhof von<br />
Warschau aus absichtlich verzögerte. (Verratene Verräter, a.a.O., S. 224-225)<br />
Die frischen Regimenter, die dazu eingesetzt werden sollten, einen Rückzug zu bewerkstelligen,<br />
wurden aufgrund verfälschter Kartenkoordinaten in der falschen Gegend aufgestellt. (Ebd., S. 232-<br />
233)<br />
Absichtlich herbeigeführte Verzögerungen, Falschinformationen und Sabotage kosteten viele<br />
hunderttausend gewöhnlicher Soldaten das Leben, sowohl bei Stalingrad als auch 1944 in der<br />
Normandie.<br />
„Aber das Bekenntnis muss gerettet werden, auch wenn ein ganzes Volk dafür zugrunde geht… Ich<br />
bete für die Niederlage meines Vaterlandes.“ (Dietrich Bonhoeffer, ebd., S. 143)<br />
***<br />
In ihrer Naivität und Inkompetenz begriffen diese Verräter nicht, dass man sie nicht in ihren<br />
Zielsetzungen unterstützte, um in Deutschland eine neue Regierung zu bilden, sondern zu ganz<br />
anderen Zwecken. „Was wir im deutschen Widerstand während des Krieges nicht begreifen wollten,<br />
erfuhren wir später vollumfänglich: Dass dieser Krieg nicht gegen Hitler, sondern gegen Deutschland<br />
geführt wurde.“ (Der ehemalige deutsche Bundestagspräsident Dr. Eugen Gersteinmaier, Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung, 21. März 1975)<br />
Dass Hitler angesichts dieses konstanten Verrats und dieser konstanten Sabotage und Korruption<br />
überhaupt so lange durchhielt, ist ein Wunder und ein weiterer Beweis für das Vertrauen, das ihm die<br />
überwältigende Mehrheit der deutschen Bürger entgegenbrachte. Die heutigen Generationen sind dazu<br />
umerzogen worden, diese Verräter als „Widerstandskämpfer“ zu ehren.