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Interessanterweise lag das Hotel, in dem Herschel ohne erkennbare Einnahmequelle mehr als neun<br />

Monate lang wohnte, in unmittelbarer Nähe des Sitzes der LICA (Internationale Liga gegen Rassismus<br />

und Antisemitismus LICRA), deren Rechtsvertreter, Moro Giafferi, zu den berühmtesten Anwälten<br />

Frankreichs zählte. 1936 hatte er David Frankfurter, den Mörder von Wilhelm Gustloff, in der Schweiz<br />

verteidigt. Jenes Verbrechen war offensichtlich von der LICA eingefädelt worden. Einige Stunden<br />

nach Grynzpans Verhaftung in der deutschen Botschaft lebte Ernst vom Rath noch und somit auch<br />

keine Nachricht über seine Ermordung verbreitet werden konnte. Giafferi erschien auf der<br />

Polizeidienststelle, in der Grynzpan war, und erklärte, er vertrete den Mörder. Wer bezahlte ihn?<br />

Woher kam sein Interesse für einen unbekannten ausländischen Verbrecher, der illegal in Frankreich<br />

lebte?<br />

„Grynzpan passierte nie etwas. Nach dem Fall Frankreichs übergaben ihn die französischen Behörden<br />

der Gestapo, die ihn während des ganzen Krieges internierte, ohne ihm ein Haar zu krümmen und ohne<br />

ihm den Prozess zu machen. Nachdem Krieg wurde er von den Franzosen nicht vor Gericht gestellt,<br />

sondern durfte nach Palästina emigrieren, wo er mit seiner Familie wiedervereinigt wurde. Diese war<br />

von Deutschland nach Polen abgeschoben wurden, von wo aus sie später nach Palästina auswanderte.<br />

Woher bekam Grynzpan Senior, ein armer Schneider, die viertausend Pfund Sterling, welche die<br />

Briten verlangten, um seiner vierköpfigen Familie die Einreise nach Palästina zu erlauben?“ (Heinz<br />

Weichardt, Under Two Flags)

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