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on National Debt and Taxation (1927), S. 18f) Aber es ist weder eine vollständige Chronique<br />

scandaleuse über den Wucher während des Krieges, noch hatten die Autoren es als solche verfasst.<br />

Wir finden darin keinen Bezug oder Hinweis auf den magischen Prozess, durch den – als die Nation im<br />

Kampf um ihre Existenz an sich fast vor ihrem Ende stand und als täglich massenweise gesunde<br />

Männer zu Haufen von blutigen Lumpen zusammengeschossen wurden – unsere Bankenbruderschaften<br />

weiterhin für sich selbst ein großes Kreditvolumen neuer Kredite schufen und dieses an uns gegen<br />

Zinsen verliehen, und in der Tat zu progressiv steigenden Zinsen; kein Verweis auf die Tatsache, dass<br />

durch diese Kreditschöpfung der Banker ein unterschiedlich hoch bezifferter Teil dessen, was heute als<br />

Staatsschulden ausgewiesen wird, schlichtweg für private Zwecke geschaffen wurde und keineswegs<br />

als echter Kredit zum wirklichen Wohl der Nation. Professor Soddy (Mitglied der Royal Society,<br />

Forscher im Ersten Weltkrieg) schätzte, dass die Banker tatsächlich 2.000.000.000, nicht weniger, an<br />

Bankkredit geschöpft haben und sie uns zu 5% Zinsen geliehen haben. Das bedeutet 100.000.000<br />

Pfund im Jahr für nichts. (The Financiers and the Nation, Rt. Hon. Thomas Johnston, Ex-<br />

Lordsiegelbewahrer (Ex-Lord Privy Seal), 1934)<br />

***<br />

Ich betrachte das Buch von Mr. Johnston als einen großen Dienst für die Öffentlichkeit. Wir können<br />

nicht deutlich genug daran erinnert werden, auf welche Art und Weise die Öffentlichkeit regelmäßig<br />

von Finanzgaunern und Schwindlern über den Tisch gezogen wird, denn diese Auswüchse<br />

kapitalistischer Geschäfte sind nach jeder Aufdeckung schnell vergessen. Es ist bemerkenswert, mit<br />

welcher Regelmäßigkeit sich die Geschichte in den vergangenen hundert Jahren wiederholt hat. Jedes<br />

Jahrzehnt hat seine eigene Version davon, aber die Abläufe sind im Wesentlichen dieselben.<br />

Zehntausende von Kleininvestoren sowie einige Großinvestoren lassen sich durch Lügen und<br />

Falschdarstellungen überreden, Aktien zu erweben an etwas, das schlichtweg Schwindel ist.<br />

Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Pfund, werden von den Schwindlern und dem Heer von<br />

Komplizen und Parasiten eingeheimst, die im Zuge des „üblichen Geschäftsverlaufs“ in Sachen<br />

mitmachen, die man noch nicht als Betrug bezeichnen darf. In Kürze gibt es einen Zusammenbruch<br />

und mehr oder weniger auch eine Aufdeckung: Bisweilen werden ein oder mehrere Oberschwindler<br />

strafrechtlich verfolgt und – auf Kosten der öffentlichen Hand – zu einer längeren Haftstrafe<br />

verurteilt. Aber es gibt keine wirksame oder längere öffentliche Aufmerksamkeit. Alle, die in der City<br />

Einfluss haben, vereinen ihre Kräfte, um Dinge zu vertuschen. Jede Empörung ist schlecht fürs<br />

Geschäft an der Börse. Die Banken fürchten eine Ausbreitung von Panik und verschleiern ihre eigenen<br />

Verluste. Die Zeitungen werden im Auftrag von einflussreichen Menschen ermahnt, dass jeder Bericht<br />

über einen Finanzskandal das regelmäßige Geschäft stört und besonders das Werbegeschäft der<br />

Finanzierungsvermittler.<br />

Und damit lässt das öffentliche Interesse am jüngsten Finanzschwindel nach. (Sydney Web, Vorwort zu<br />

The Financiers and the Nation, 1935)<br />

Am 3. August 2014, dem hundertsten Jahrestag des Kriegseintritts Großbritanniens in den Ersten<br />

Weltkrieg, war das Trommelfeuer der Propagandamaschinerie besonders stark und bediente sich<br />

reichlich jener Lügen, die angeführt wurden, um den Krieg zu rechtfertigen und um die gewöhnlichen<br />

Menschen zum Hass gegen Deutschland aufzustacheln. „Großbritannien trat in den Krieg ein, um die<br />

Neutralität Belgiens zu verteidigen“, lautet die offizielle Begründung und beruft sich auf den Londoner<br />

Vertrag von 1839, der „seine Bedeutung vom Artikel 7 ableitet, der Großbritannien verpflichtet, die<br />

Neutralität Belgiens im Falle der letzten Invasion zu schützen.“ (Erster Weltkrieg,<br />

Originaldokumente). Was 1839 für zweckmäßig befunden wurde, war nicht unbedingt „verbindlich“

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