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ITALIEN<br />

Am 31. August versuchte Mussolini eine Konferenz einzuberufen, auf der die Bedingungen des<br />

Versailler Vertrags revidiert werden sollten. Am 2. September erteilte Lord Halifax auf die italienische<br />

Zusicherung, die Feindseligkeiten in den gegenwärtigen Stellungen einzustellen und innerhalb der<br />

nächsten 24 Stunden eine Konferenz zu organisieren, folgende Antwort: „Das Angebot des Duce<br />

könnte nur in Erwägung gezogen werden, wenn die deutschen Truppen hinter die Grenze<br />

zurückkehren und das polnische Territorium bis zum letzten Zoll räumen. Dies ist meine persönliche<br />

Meinung, doch bezweifle ich nicht, dass das britische Kabinett sie teilt.“ (Jacques Benoist-Méchin,<br />

Sommerkrise und Kriegsausbruch 1939, a.a.O., S. 394).<br />

„Es besteht kein Zweifel, dass es England ist, das den italienischen Vorschlag zunichte gemacht hat,<br />

ein Vorschlag, der nicht formuliert wurde, ohne Hitler im Voraus zu befragen und den Sie, was Sie<br />

betrifft, völlig befürwortet hatten.“ (André François-Poncet, französischer Botschafter in Berlin, Brief<br />

an den französischen Aussenminister George Bonnet, zitiert nach Vor der Katastrophe, 1951.)<br />

Zur gleichen Zeit übte William C. Bullitt, US-Botschafter in Frankreich und einer der wichtigsten<br />

Vollzieher und Architekten von Roosevelts Interventionspolitik, den stärksten Druck auf den<br />

französischen Premierminister Edouard Daladier und seinen Außenminister Georges Bonnet aus, einen<br />

Vorschlag von Benito Mussolini kurzerhand zurückzuweisen, ein weiteres Gipfeltreffen europäischer<br />

Staatsoberhäupter einzuberufen, um den drohenden Krieg abzuwenden.<br />

Bullitt – in völliger Übereinstimmung mit Roosevelt – wollte, dass der Krieg beginnt, je früher, desto<br />

besser. Jedes Zugeständnis an friedensstiftende Anstrengungen würde nur die unerwünschte<br />

Möglichkeit erhöhen, dass der Krieg abgewendet werden könnte. Dementsprechend widersetzte sich<br />

Bullitt jeglichen solchen Anstrengungen mit all seiner Überzeugungskraft. Darin wurde er massiv von<br />

Jules Lukasiewicz, dem polnischen Botschafter, unterstützt, dessen Land gerade erst besetzt worden<br />

war und der eine französische – und damit auch eine britische – Intervention verlangte. Bullitt und<br />

Lukasiewicz miteinander waren in der Lage, die Daladier-Regierung davon abzubringen, Mussolinis<br />

Initiative anzunehmen und stellten damit den Ausbruch eines großen europäischen Krieges genau nach<br />

Plan sicher.<br />

Bullitt wurde von seinem Blickwinkel in Paris einer der aggressivsten antideutschen Kriegstreiber im<br />

angloamerikanischen Lager. Möglicherweise machte ihn seine teilweise jüdische Abstammung<br />

(Hurwitz) blind gegenüber der Erkenntnis, wo die wahren Interessen Amerikas lagen. Er war<br />

intelligent genug, wenn auch von ein wenig mangelndem Urteilsvermögen. Er hätte wissen müssen,<br />

dass in einem Krieg, der Deutschland als Militärmacht ausschaltet, der einzige Gewinner<br />

Sowjetrussland wäre.“ (Tyler Kent, amerikanische Patriot, Ansprache bei der Vierten IHR-Konferenz<br />

(Chicago), September 1982. Sie wurde veröffentlicht in The Journal of Historical Review, Sommer<br />

1983 (Bd. 4, Nr. 2), Seiten 173 – 203)<br />

Deutschland<br />

Nach achtzehn Protesten auf Ministerebene gegen die Behandlung der deutschen Minderheit in Polen;<br />

nach unzähligen Treffen, Absichtserklärungen, Willenserklärungen und Demarchen seit 1933, in denen<br />

Polen ein Vorschlag nach dem anderen unterbreitet wurde und sich Deutschland zu Konzessionen<br />

bereit erklärte, die keine Weimarer Regierung gemacht hätte, und, nachdem Deutschland auf Gebiete<br />

verzichtet hatte, die teils schon seit dem 1. Jahrhundert von Vorfahren der Deutschen besiedelt<br />

gewesen waren (z. B. Schlesien; „Germanische Lugier-Stämme wurden in Schlesien erstmals im 1.<br />

Jahrhundert erwähnt“, Wikipedia), bemühte sich Deutschland bis Ende August immer noch um eine<br />

Lösung, die den Frieden mittels eines Kompromisses bewahren, zugleich aber grundlegende deutsche

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