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erfüllen. ‘Wenn jeder, der sich als Überlebender ausgibt, wirklich ein solcher ist, wen hat Hitler dann<br />

eigentlich umgebracht?’ pflegte meine Mutter auszurufen.” (Norman Finkelstein, The Holocaust<br />

Industry, 2001, S. 81)<br />

**********<br />

Notiz aus jüngster Vergangenheit: 8. Dezember 2014. „Frankreich hat eine Vereinbarung mit den USA<br />

zur Entschädigung von Holocaust-Opfern unterzeichnet. Paris wird demnach insgesamt 60 Millionen<br />

Dollar [48 Millionen Euro] an Betroffene zahlen, die während der NS-Zeit von Frankreich aus in die<br />

Vernichtungslager der Nazis gebracht wurden. Das Papier wurde in Washington von Stuart Eizenstat<br />

unterzeichnet, der seit langem die Verhandlungen auf US-Seite führte. Auf französischer Seite<br />

unterschrieb die Menschenrechtsbeauftragte Patrizianna Sparacino-Thiellay. Sie sagte, die<br />

Vereinbarung müsse noch vom französischen Parlament bestätigt werden. Eizenstat hatte in den 90er<br />

Jahren als Unterstaatssekretär mit Schweizer Banken über die nachrichtenlosen Vermögen verhandelt.<br />

Mit dem Geld sollen überlebende Opfer des Holocaust aus den USA und anderen Ländern mit jeweils<br />

etwa 100.000 Dollar entschädigt werden. Die französische Staatsbahn SNCF hatte in den Jahren 1942<br />

bis 1944 unter dem Zwang des Vichy-Regimes etwa 76.000 Juden in Frachtwaggons in die<br />

Vernichtungslager gebracht. Nur rund 3.000 von ihnen überlebten den Holocaust. Frankreich will mit<br />

der Vereinbarung die Bereitschaft beweisen, auch Deportierte zu entschädigen, die bisher wegen ihrer<br />

Nationalität bisher keine Gelder erhalten konnten.” (www.tagblatt.ch, SDA/DPA).<br />

Einen zeitgemäßen Blick vermittelt der im Mai 1941 in Le Matin – “einer der vier grössten<br />

französischen Tageszeitungen” (Wikipedia) – erschienene Artikel, wie man die Deportationen damals<br />

in Frankreich sah:<br />

Die französische Polizei hat gestern morgen bei einer umfangreichen Razzia rund 5.000 ausländische<br />

Juden von zwischen 18 und 40 Jahren festgenommen, bei denen es sich vorwiegend um ehemalige<br />

polnische, tschechoslowakische und österreichische Staatsbürger handelt. Zu ihrer Aufnahme wurden<br />

in der besetzten Zone drei Lager eingerichtet. Das grösste davon ist jenes von Gurs (Untere Pyrenäen),<br />

das 20.000 Personen aufnehmen kann. Zwei weitere befinden sich unweit von Orléans… Diese Leute<br />

werden bei der Reparatur von Strassen, Gebäuden und öffentlichen Plätzen eingesetzt werden, die<br />

durch den Krieg beschädigt wurden. […] Die öffentliche Meinung hat diese erste<br />

Säuberungsmassnahme, die andere nach sich ziehen wird, mit Befriedigung zur Kenntnis genommen…<br />

In dem Zug, der uns wegbrachte, waren die Juden in Gedanken versunken oder ausgelassen. […] Das<br />

Lager macht, soweit ich es beurteilen konnte, keinesfalls einen besonders finsteren Eindruck…<br />

Baracken, gewiss, Suppe wie in der Kaserne, aber gutmütige Aufseher, frische Luft und ein gewisser<br />

Komfort… So konnten die Internierten von Pithiviers gestern früh, nachdem sie aufgestanden waren,<br />

ihre Toilette mit fliessendem Wasser verrichten. Danach versammelte man sie, um ihre Personalien<br />

aufzunehmen. Anschliessend bekamen sie ihre Suppe. Nachdem sie fertig gegessen hatten, spielten die<br />

Kinder Judas [das Kartenspiel] Belotte, während sie auf die ihnen zugewiesene Arbeit warten. Viele<br />

durch den Krieg obdachlos gewordene Menschen in unseren nördlichen Provinzen, viele<br />

Kriegsgefangene haben keinen solchen Komfort…” (Le Matin, 15. Mai 1941)<br />

“Thomas [der französische Schriftsteller Louis Thomas, 1885-1962] hat insbesondere die<br />

Buchhändler, Antiquare, Kürschner, Mützenmacher, Schneider, Discounthändler und Schwindler des<br />

Pariser Viertels Le Marais im Visier, die unverzüglich zu verschwinden hätten: “Wenn Paris von den<br />

Juden befreit ist, wird es wieder zu einer Stadt werden, wo der Geist frei sein wird.” (Chronologie<br />

Robert Denoël – année 1941, 27. Mai)<br />

Notiz aus jüngster Vergangenheit: „Die älteste bekannte Holocaust-Überlebende stirbt im Alter von<br />

110 Jahren in London. In Prag geboren, verbrachte sie während des Krieges zwei Jahre im

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