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unsere Versicherung gegen Deutschland ist; aber wir sollten es viel lieber vorziehen, eine<br />

Verständigung mit Deutschland zu erzielen.“ (Papiere von Lloyd George, Britische Nationalarchive)<br />

***<br />

Francis Bertie, Britische Botschaft, Paris, an Grey. LG/C/4/14/20. 18. Januar 1915.<br />

Maschinenschriftliche Abschrift. Inhalt: berichtet über seine Unterhaltung mit Baron Edmond de<br />

Rothschild in Verbindung mit dem geplanten Kredit. (ebd.)<br />

***<br />

R. Rodd, Britische Botschaft, Rom, an Sir Edward. LG/C/4/14/21. 22. Januar 1915.<br />

Maschinenschriftliche Abschrift. Inhalt: legt dar, dass Bülow gesagt hat, dass der deutsche Kaiser<br />

gegen den Krieg wäre, die deutsche Militärgefolgschaft sei dafür verantwortlich.“ (ebd.)<br />

***<br />

Großbritannien bereitete einen Krieg gegen eine verwandte Nation vor, die sich nichts lieber<br />

wünschte, als mit Großbritannien befreundet zu sein. (Theobald von Bethmann-Hollweg, deutscher<br />

Kanzler, August 1914)<br />

* * *<br />

44 Jahre lang, seit der Zeit, als wir für das Deutsche Reich gekämpft, den Kampf gewonnen und<br />

unsere Position in der Welt gefestigt haben, haben wir in Frieden gelebt und den Frieden in Europa<br />

gesichert. In dieser Zeit des Friedens sind wir stark und mächtig geworden und weckten den Neid der<br />

anderen. (Bethmann-Hollweg, Reichstag, 3. August 1914)<br />

Der Kaiser versuchte, Frieden mit dem Zaren auszuhandeln: „Ich bin bis ans Äußerste des Möglichen<br />

in meinen Anstrengungen, Frieden zu bewahren, gegangen….. Selbst jetzt können Sie noch den<br />

Frieden in Europa bewahren, wenn Sie Ihre militärischen Maßnahmen beenden.“ (Telegram,, 30. Juli<br />

1914)<br />

Am folgenden Tag antwortete Nikolaj: „Es ist technisch unmöglich, unsere militärischen<br />

Vorbereitungen aufzuhalten, die angesichts der Mobilisierung Österreichs zwingend waren. Es liegt<br />

uns fern, Krieg zu wünschen. Solange die Verhandlungen mit Österreich über Serbien noch im Gange<br />

sind, werden meine Truppen keinerlei provokative Handlungen vornehmen.“<br />

Allerdings waren die österreichischen Truppen schon dabei, Serbien anzugreifen, und unter diesen<br />

Umständen wäre eine russische Neutralität für die Menschen inakzeptabel gewesen. Obgleich es<br />

schien, dass es ein Gefühl gab, dass der Krieg ein weltweites Unheil mit sich bringen würde, müssen<br />

diese und andere Versuche einer internationalen Vermittlung bestenfalls als halbherzig betrachtet<br />

werden. Ein allgemeiner Ausbruch von Feindseligkeiten war weder notwendig, noch unausweichlich,<br />

da keines der involvierten großen Länder bedroht war.<br />

Allerdings hatten alle großen Länder ein Interesse an einem Krieg gegen Deutschland. Frankreich<br />

wollte Revanche für seine Niederlage 1870 und Elsass-Lothringen zurückerlangen; Großbritannien<br />

wollte die Führung im internationalen Handel wieder zurückbekommen, die es an Deutschland<br />

verloren hatte; Russland wollte Deutschlands Verbündeten Österreich-Ungarn schlagen, um den<br />

panslawischen Zusammenhalt auf dem Balkan zu stärken und die ottomanische Dominanz im<br />

Schwarzen Meer zurückzudrängen. Und so schlitterte die Welt unaufhaltsam in den Krieg.

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