17.11.2016 Aufrufe

menuhin-gerard-deutch-wahrheit-sagen-teufel-jagen-komplett

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Absicht während der letzten Friedensjahre aufgegeben und verfolgte sie nicht mehr, selbst nach<br />

Kriegsbeginn. Eine Anzahl gewichtiger Faktoren stützt diese These.<br />

1. …..<br />

2. Zum Zeitpunkt des polnisch-tschechischen Streits um die tschechische, aber grösstenteils von<br />

Deutschen bewohnte Stadt Oderberg (südwestlich von Oberschlesien), die Polen beanspruchte,<br />

hatte Hitler gegen den Willen des deutschen Aussenministeriums entschieden, dass Polen<br />

Oderberg annektieren dürfe:‚Wir können mit Polen nicht wegen jeder deutschen Stadt streiten.<br />

‘Hätte Hitler einen Krieg gegen Polen gewünscht, um den Weg nach Osten freizumachen, so hätte<br />

er hier nicht nachgegeben.<br />

3. 14. März 1939, Woloschin, Premierminister der eben unabhängig gewordenen Karpato-Ukraine.<br />

….Hätte Hitler Anfang 1939 immer noch die Absicht gehegt, die Ukraine eines Tages als<br />

`Lebensraum im Osten` zu erobern, so hätte er diesen Teil der Ukraine unter seinen Schutz gestellt<br />

und so einen Stützpunkt auf ukrainischem Gebiet gewonnen.<br />

4. Der ‚Streit um die Postinspektoren‘ zwischen der freien Stadt Danzig und Polen ereignete sich im<br />

August 1939, also kurz vor Kriegsausbruch. Hitler drängte die Vorsitzenden des Senats von<br />

Danzig, die Lage zu entschärfen und ‚die Situation nicht noch mehr zu vergiften‘. Hätte Hitler so<br />

kurz vor dem tatsächlichen Kriegsausbruch einen Konflikt mit Polen gewollt, hätte er nichts<br />

weiter zu tun gebraucht, als den Streit um die Zollinspektoren in Danzig weiter schwelen zu<br />

lassen. Polen hätte dann wahrscheinlich wie angedroht den Krieg begonnen. Hätte Hitler um jeden<br />

Preis Krieg mit Polen gewollt, um ‚Lebensraum im Osten‘ zu gewinnen, hätte er diese<br />

Gelegenheit dazu sicherlich genutzt.<br />

5. Im August 1939, als er den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion in der Tasche hatte, verschob<br />

Hitler den angeordneten Angriff seiner Armee dreimal; jedesmal erklärte er gegenüber den<br />

Armeeführern: ‚Ich brauche mehr Zeit zu verhandeln. ‘Hätte er um jeden Preis seinen Krieg um‚<br />

Lebensraum im Osten ‘haben wollen, so hätte er die Armee zum Angriff antreten lassen, nachdem<br />

sie bereits aufmarschiert war und Stalin ihn durch den Pakt seiner Handlungsfreiheit versichert<br />

hatte.<br />

6. Hitler besass kein Konzept für die Eroberung von ‚Lebensraum im Osten‘. Er wusste während des<br />

Polenfeldzugs noch nicht – dies geht aus den Unterlagen der Diskussionen hervor -, was er nach<br />

dem Sieg über Polen tun würde. Hätte Hitler Polen 1939 als ‚Lebensraum im Osten‘ betrachtet,<br />

hätte er auch einen Plan für ein besiegtes Polen gehabt.<br />

7. Nach dem siegreichen Polenfeldzug bot Hitler den Regierungen Grossbritanniens und Frankreichs<br />

Frieden an. Der Abzug der deutschen Armee aus Polen mit Ausnahme Danzigs und des<br />

‚Korridors‘ war Bestandteil dieses Angebots. Hätte Hitler Polen als ‚Lebensraum im Osten‘<br />

gewollt, hätte er kein solches Angebot unterbreitet.<br />

8. Entsprechend einem vertraglichen Abkommen mit Stalin im Jahre 1940 siedelte Hitler die<br />

deutschen Bauern, die sich zuvor in Bessarabien, der Bukowina und vor 200 Jahren in der Ukraine<br />

niedergelassen hatten, an den Grenzen des Deutschen Reichs an. Hätte er beabsichtigt, zusätzliche<br />

deutsche Bauern in der Ukraine anzusiedeln – wie er in ‚Mein Kampf‘ geschrieben hatte -, so hätte<br />

er nicht das Gegenteil getan und die deutschen Bauern ‚heim ins Reich‘ geholt.<br />

9. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich reduzierte Hitler die Produktion von Panzern und<br />

Munition um ein Drittel. Hätte er damals die Fortsetzung des Krieges – diesmal gegen die<br />

Sowjetunion – geplant, um ‘Lebensraum im Osten’ zu gewinnen, hätte er diese Verringerung der<br />

Rüstung gewiss nicht angeordnet.<br />

10. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich löste Hitler 35 deutsche Armeedivisionen auf<br />

oder schickte sie in die Kasernen zurück. Hätte er damals eine Fortsetzung des Krieges geplant, so<br />

hätte er dies sicherlich nicht veranlasst.<br />

Die Gründe für den Polenfeldzug ergaben sich aus der konkreten Situation im Herbst 1939 und den<br />

drei ungelösten deutsch-polnischen Problemen und nicht aus einem Gesamtkonzept Hitlers. Damit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!