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Friedensverhandlungen vorschlägt. Hollweg bat sie, diese Note den feindlichen Regierungen zu<br />
übermitteln. In Wien, Konstantinopel und Sofia gaben die Regierungen der Verbündeten Deutschlands<br />
gleichzeitig gleichlautende Noten heraus, deren Text an den Heiligen Stuhl und alle neutralen<br />
Nationen kommuniziert wurde. Der Inhalt der Note wird nicht veröffentlicht. Die drahtlose Nachricht<br />
beinhaltet außerdem:<br />
„Die vier Alliierten Mächte haben Vorschläge unterbreitet, die nach ihrem festen Glauben eine<br />
geeignete Basis für die Errichtung eines dauerhaften Friedens bilden.“<br />
Hinter unseren Kämpfern wirken die Kräfte unserer Nation. Deutschland ist keine belagerte Festung,<br />
wie unsere Gegner meinen, sondern ein riesiges, diszipliniertes Lager mit unerschöpflichen<br />
Ressourcen. Wir sind voran gekommen in unserer festen Entschlossenheit, unseren Weg fortzusetzen.<br />
Wir sind allzeit bereit, uns zu verteidigen und für unsere zukünftige nationale Freiheit und Sicherheit<br />
zu kämpfen. Wir sind allzeit bereit, unsere Hand zum Frieden zu reichen. Unsere Stärke hat uns nicht<br />
taub gegenüber unserer Verantwortung vor Gott und der Menschheit gemacht.<br />
Unsere Gegner haben unsere früheren Erklärungen im Hinblick auf unsere Bereitschaft zum Frieden<br />
seit dem Ausbruch des Krieges umgangen, als der Kaiser die schwerste Entscheidung zu treffen hatte,<br />
vor der ein Deutscher jemals stand. Er war gezwungen, unsere Mobilisierung im Anschluss an die<br />
russische Mobilisierung anzuordnen. Der einzige Gedanke des Kaisers ist, wie der Frieden wieder<br />
hergestellt werden kann, um Deutschland nach seinem siegreichen Kampf zu sichern und mit einem<br />
tiefen moralischen und religiösen Sinn für die Pflicht gegenüber der Nation und gegenüber der<br />
Menschheit, ist der Kaiser jetzt der Meinung, dass der Augenblick für offizielle Schritte in Richtung<br />
Frieden gekommen ist.“ (The Advertiser, Adelaide, 14. Dezember 1916)<br />
Eine der Unterüberschriften dieser Zeitung war “Dieselben alten Lügen”. Journalisten waren wie<br />
Politiker nicht gezwungen, ihr Leben in den Schützengräben zu riskieren, und waren daher frei in ihrer<br />
Entscheidung, nicht dem Diktat ihres Gewissens, sofern sie überhaupt eines hatten, zu folgen, sondern<br />
den Anforderungen ihrer Arbeitgeber.<br />
Die deutsche Note an die neutralen Mächte sagt: „Der schrecklichste Krieg der Geschichte, der nun<br />
zweieinhalb Jahre wütet, ist eine Katastrophe, die von der 2.000 Jahre alten Zivilisation nicht<br />
verhindert werden konnte…..“<br />
Die deutsche Note an den Papst sagt aus: „Unendliche Schätze der Zivilisation wurden zerstört, und<br />
riesige Gebiete wurden in das Blut von Millionen tapferer Soldaten getränkt, die gefallen sind,<br />
Millionen wurden zu Invaliden. Leid ist über jedes Haus gekommen. Die zerstörerischen<br />
Auswirkungen des Krieges wiegen schwer, sowohl bei den Kriegführenden, als auch bei den<br />
Neutralen. Der Handel ist rückläufig, und Europa, das früher hingebungsvoll Religion und Zivilisation<br />
propagierte, ist nun ein riesiges Kriegslager. Deutschland, ergriffen von Mitleid über<br />
unaussprechliches Elend, das der Menschheit widerfahren ist, ist bereit, der Welt Frieden zu<br />
geben…..“<br />
„Frieden auf der Grundlage eines Remis lag in der Luft. Es gab zahlreiche Friedensinitiativen: mit<br />
ihrem ernsthaften Friedensangebot vom Dezember 1916“ (Historiker George-Henri Soutou), hoffte die<br />
deutsche Regierung auf aufrichtige Friedensdiskussionen. Sie wurden zurückgewiesen, weil nur das<br />
erste Ziel der internationalen Finanz erreicht worden war: der Sieg über Russland. Obwohl Russland<br />
erst 1917 zusammenbrach, wichen seine Truppen tatsächlich vor den Deutschen Mitte 1915 zurück.<br />
Deutschlands Rolle wurde damit zunichte gemacht und machte anderen Erwägungen Platz. Mit dem