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„Die Menge und die Art der Ausgabe“, erklärt er, „wurden völlig dem Ermessen des Schatzamtes<br />

überlassen. Im Wesentlichen war dies eine zinsfreie und unbefristete Kriegsanleihe und als solche<br />

hochprofitabel und zweckdienlich aus Sicht der Regierung.“<br />

Er argumentiert im Weiteren, dass diese staatliche Ausgabe von Schatzanweisungen zu einem<br />

gewissen Grad durch Goldmünzen gedeckt war, die patriotische Menschen gegen Geldscheine<br />

tauschten; aber eine Goldanbindung war im Währungs- und Banknotengesetz von 1914 nicht<br />

vorgesehen und auf jeden Fall betrug die Summe der Goldmünzen, die als angebliche Sicherheit für<br />

dreihundert Millionen Pfund an Schatzanweisungen gehalten wurden, höchstens siebenundzwanzig<br />

Millionen Pfund. Die dreihundert Millionen des neuen Geldes, ausgegeben vom Schatzamt im Jahr<br />

1914, waren also in der Tat eine zinsfreie Kriegsanleihe. Als der Krieg leider vorüber war, verkündete<br />

das Schatzamt in einer Mitteilung vom 15. Dezember 1919, dass seine Politik in einer allmählichen<br />

Verringerung dieser Schatzanweisungen bestand; und es zog weiterhin Jahr für Jahr die Geldscheine<br />

aus dem Markt unter dem Vorwand, dass die auf diese Weise entwerteten Geldscheine auch nicht mit<br />

Gold oder Banknoten der Bank of England gedeckt waren. Zwischen 1920 und 1926 gab es eine<br />

massive Verringerung der Schatzanweisungen von £320.600.000 auf £246.902.500.<br />

Nun, aber wieder zurück zur Vorkriegszeit. Kaum hatte Mr. Lloyd George mit der Ausgabe von<br />

Schatzanweisungen im Herbst 1914 die Banker von ihren Problemen befreit, standen sie schon wieder<br />

vor der Tür des Schatzamts, um eindringlich zu erklären, dass der Staat unter keinen Umständen<br />

weiterhin Geld auf zinsfreier Basis ausgeben dürfe; wenn Krieg geführt werden soll, müsse er mit<br />

geliehenem Geld geführt werden, für welches Zinszahlungen geleistet werden; und dass sie die<br />

Gentlemen wären, die für die gute Gewinne bringende Finanzierung eines Kriegskredits von 3,5<br />

Prozent Zinsen sorgen würden und dem letzten vom Schatzamt eingebrachten Vorschlag nachgaben.<br />

Der Krieg sollte nicht mit zinsfreiem Geld und/oder mit Vermögensabgabe für Kriegszwecke geführt<br />

werden; wohl aber mit Abgabe des Lebens. Viele Kleinunternehmen mussten schließen und ihre<br />

Eigentümer wurden als Entbehrliche nach Übersee geschickt, ohne jeglichen Ausgleich für ihren<br />

Verlust, während Finanzgeschäfte, wie wir bald sehen sollten, großzügig und progressiv entlohnt<br />

wurden.<br />

Als jeder Kriegskredit ausgeschöpft war, wurde es den Kreditgebern der ersten<br />

Niedrigzinskriegskredite gestattet, zu Krediten mit nachfolgend höheren Zinsen überzugehen, und mit<br />

diesem Wucherzins auf Kredite wurde die Staatskasse belastet, wodurch die Schuldenlast heute<br />

unerträglich ist und der Staat ins Wanken gerät, den Armen die Verpflegung rationiert, die<br />

Sozialleistungen schrumpfen lässt und somit einen vergeblichen Versuch unternimmt, die Kosten zu<br />

bedienen, die der Nepp durch die Weltkriegskredite mit sich gebracht hat.<br />

Aber diejenigen, die die Gewalt über die Geldmacht haben, diejenigen, die ihre Forderungen<br />

gegenüber ihren Landsleuten mit jedem deutschen Vormarsch und jedem deutschen U-Boot-Manöver<br />

auf See kaltblütig erhöht haben, diejenigen, die hunderte von Millionen unnötiger Schulden geschaffen<br />

haben, diejenigen, die den Zinssatz aufgebläht haben, diejenigen, die uns zum Preis der<br />

Kreditgewährung dafür, dass wir von der drohenden Versklavung seitens der Deutschen bewahrt<br />

werden, in eine Zinslast von einer Million Pfund pro Tag hineingezogen haben: Sie sind es, deren<br />

Raubzug während des Krieges ich auf den vorhergehenden Seiten zu dokumentieren suchte. Die<br />

Machenschaften der organisierten Geldmacht während der Spannung des Kriegs erbringen sicherlich<br />

den überzeugendsten Beweis dafür, dass die Nation der alleinige Geldschöpfer und der Hüter und<br />

Verwalter der Rücklagen und Ersparnisse seiner Bürger sein darf, wenn Wohlstand und Sicherheit<br />

jemals dem Gemeinen zuteil werden sollen.<br />

„Wucher im Weltkrieg.“ Der Bericht des Cunliffe-Ausschuss (1927) erzählt die Geschichte des<br />

zunehmenden Anwachsens der Last unserer Kriegsschulden. (Nachträge zum Bericht des Committee

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